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Menschenbilder: Akte in Licht und Schatten

"Allein oder miteinander - Bilder von Männern und Frauen" zeigt Malerin Ingrid Stolzenberg aus Niederdorfelden. Foto: Fauerbach
"Allein oder miteinander - Bilder von Männern und Frauen" zeigt Malerin Ingrid Stolzenberg aus Niederdorfelden. Foto: Fauerbach

Ausstellung in Heilsberger Galerie 

Galeristin und Künstlerin Helma Steppan vor ihren aquarellierten Aktstudien. Foto: Fauerbach
Die Radierungen der verstorbenen Renée Katja Bourrat in Aquatinta-Technik zeichnen sich durch Präzision, Ausdruck und Leichtigkeit aus.

Bad Vilbel. »Ich mischte die Farben und malte ein Bild« lautete 2021 der Titel einer Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe des Kunstvereins Bad Vilbel. Das Konzept für das erfolgreiche Projekt zum 25-jährigen Bestehens des Kunstvereins schrieb die Kuratorin und Galeristin Helma Steppan. Jetzt ist ihr Atelier auf dem Heilsberg erneut Ort der Ausstellung »Menschenbilder«.
Gezeigt werden, die in unterschiedlichen Techniken entstanden »Menschenbilder«, der Künstlerinnen Ingrid Stolzenberg, Helma Steppan und posthum, auch einige der 2017 verstorbenen Renée Katja Bourrat. Alle drei Künstlerinnen zeigen den Betrachtern Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln und mit ganz unterschiedlichen bildnerischen Mitteln.

Bei den posthum gezeigten Exponaten von Renée Katja Bourrat handelt es sich laut Steppan um naturalistische Bilder, die diese  für eine Ausstellung vorbereitet hatte. Ausgeführt hatte Renée Katja Bourrat ihre Serie »Akte im Tiefdruck« in der anspruchsvollen und aufwendigen Technik der Aquatinta-Radierungen.

Im Gegensatz dazu sind die aquarellierten »Akte in Licht und Schatten« von Helma Steppan Momentaufnahmen. Sie sind schnell, skizzenhaft und konzentriert gemalt. »Die Aktzeichnungen sind in einem Städelkurs entstanden. Die Männer oder Frauen saßen jeweils den Künstlern nur zehn bis 20 Minuten Modell. Da musste man als Kursteilnehmern genau hinsehen, jeder Strich musste sitzen. Wichtig war die Konzentration auf das Wesentliche, in diesem Fall das Erfassen der Proportionen.« Ihre in der Ausstellung gezeigten, schwungvoll in Aquarelltechnik kolorierten Akte erzielen durch das Spiel mit Licht und Schatten eine große Körperhaftigkeit.

Mit »spontan, körperhaft, expressiv und figurativ abstrahiert« umschreibt Ingrid Stolzenberg ihre Werke der Serie »Allein oder miteinander – Bilder von Männern und Frauen«. Ihre körperhaften Figuren hat sie teils mit Acrylfarben, teils mit Ölfarben gemalt. Teilweise hat Ingrid Stolzenberg die Farben mit ihren Fingern auf die Leinwand aufgetragen und dann mit Pinseln nur noch die Feinheiten ausgearbeitet. »Malen ist für mich ein Bedürfnis, keine Freizeitbeschäftigung«, sagt die in Niederdorfelden wohnende Künstlerin. Ihre körperhaften Figuren drücken mittels ihrer Körperhaltung und –formen Befindlichkeiten aus.

Jeweils samstags und sonntags geöffnet
Die Vernissage der Ausstellung Ich mischte die Farben und malte ein Bild« findet am Freitag, 29. Juli, 19 Uhr statt. Zu sehen ist die Ausstellung in der Galerie Helma Steppan, Josef-Seliger-Straße 4, bis Mittwoch, 21. August, jeweils samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Zur Ausstellung lädt Ingrid Stolzenberg am Sonntag, 7. August, 15 Uhr, zur Lesung »Die Geschichte zum Bild« ein.