Veröffentlicht am

Mit dem Rollstuhl ins Gymnasium

Bad Vilbel. Inklusion ist die Möglichkeit eines jeden, sich vollständig und gleichberechtigt am Leben zu beteiligen, und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten. Nur wenn die baulichen Voraussetzungen an der Schule fehlen, wie soll dann ein Schüler im Rollstuhl unbehindert am Unterricht teilhaben? Dass es trotz schwieriger Rahmenbedingungen dennoch geht, das zeigt das Beispiel von Max Julian aus Bad Vilbel.

Max Julian Schlüter ist ein schlaues Kind. Er bringt die Voraussetzungen zum Besuch des Gymnasiums mit, das war schon in der Grundschule klar. Max Julian leidet aber seit seiner Geburt an spinaler Muskelatrophie, Muskelschwund genannt. Durch diese genetisch bedingte Erkrankung werden die Muskelfunktionen immer schwächer. Max Julian weiß um seine Behinderung, will sich aber nicht behindern lassen. Das, was möglich ist, will er auch erreichen, so zum Beispiel auch den Besuch des Georg-Büchner-Gymnasiums.

Möglich wurde das jetzt unter anderem durch die Anschaffung eines Treppensteigers, ein Gerät, in das der Rollstuhl von Max Julian eingeschoben wird, und mit dessen Hilfe sein Betreuer André Straußberger Max Julian gefahrlos treppauf, treppab geleiten kann. „Das rund 4000 Euro teure Gerät ist natürlich ein Kompromiss. Besser wären Fahrstühle, die sind allerdings so ohne Weiteres nicht im Georg-Büchner-Gymnasium einzubauen und mit dem Treppensteiger haben wir eine kostengünstige Alternative, die natürlich auch für andere Rollstuhlfahrer künftig genutzt werden kann“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Helmut Betschel-Pflügel (Die Grünen) beim Probefahren mit dem Treppensteiger.

„Ich bin froh, dass wir diese Möglichkeit geschaffen haben, um für Max Julian den Besuch des Gymnasiums in seiner Heimatstadt Bad Vilbel zu ermöglichen“, fügte der Wetterauer Schuldezernent bei seinem Besuch hinzu. (zlp)