Veröffentlicht am

Mit Kneipp tablettenfrei – Herbstfest im Georg-Muth-Haus mit Musik und einem Stoltze-Gedicht

Bad Vilbel. „Beim Pfarrer Kneipp hätte es kalte Armbäder statt Kaffee gegeben“, wusste Brigitte Fuchs, zweite Vorsitzende des Bad Vilbeler Kneipp-Vereins zu berichten. Auf den bewährten Muntermacher wollte man beim Herbstfest des Vereins im Georg-Muth-Haus auf dem Heilsberg dennoch nicht verzichten. Das Kuchen-Buffet bot neben Konventionellem auch Leckeres aus der Vollwertküche. „Das ist zwar nicht Jedermanns Sache, aber wir versuchen, die gesunde Ernährung als eine der fünf Säulen Kneipps unseren Mitgliedern nahe zu bringen“, erklärte Brigitte Fuchs.

Zu den fünf Säulen gehören auch Kräuterkunde, Lebensgestaltung, Wasser und Bewegung. Die kam bei Entertainer Gerhard Hubl nicht zu kurz. Er hatte mit seinem Schlager-Repertoire auf der Ziehharmonika genau den Geschmack des älteren Publikums getroffen. Auch Alice Matthies, mit 92 Jahren die älteste Teilnehmerin, kam dabei auf ihre Kosten: „Ich lebe seit zehn Jahren nach Kneipp, gehe noch regelmäßig zur Wassergymnastik und brauche keine einzige Tablette.“ Bei einem Quiz rund um Pfarrer Kneipp (1821 – 97) stand dann ‚Gehirnjogging‘ auf dem Programm. Die Fragen zur Person und den Anwendungen des Wörishofener Naturheilkundlers wurden vom überwiegend weiblichen Publikum problemlos gelöst. Für viel Heiterkeit sorgte Hildegard Fischer mit ihrem Vortrag eines Gedichts von Friedrich Stoltze in Frankfurter Mundart.

Nicht nur beim Herbstfest, auch in den Kursen des Kneipp-Vereins ist das starke Geschlecht in der Minderheit. „Männer sind einfach schwerer zu motivieren, etwas für ihre Gesundheit zu tun“, bedauerte Linda Pfeiffer, Sportwartin des Vereins. Umso glücklicher ist sie über die seit zwei Jahren bestehende Männer-Fitness-Gruppe. Vom Babyschwimmen über Yoga- und Inline-Kurse bis zur Seniorengymnastik ist beim Bad Vilbeler Kneipp-Verein mit seinen 718 Mitgliedern für jeden etwas dabei.

Seit neuestem gibt es eine „Kin-Ball-Gruppe“. Der Sport mit einem Ball von 1,22 Metern Durchmesser kommt aus Kanada und wird erst von wenigen Vereinen angeboten. So hofft man, auch in Zukunft die Lehren des Pfarrer Kneipp einem breiten Publikum zugänglich machen zu können. (scrp)

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kneipp-verein.de oder bei Linda Pfeiffer unter der Rufnummer (0 61 01) 8 89 22.