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Mit Traumzeit ins Ziel – Begeisterte Zuschauer vertrieben mit ihrem Jubel das „Teufelchen“ von Ironwoman Steffani Janko

Niederdorfelden. Steffani Janko ist glücklich. Obwohl das linke Knie schmerzt, das Treppensteigen noch Probleme bereitet und der Gang ein wenig wacklig wirken mag, „fühlt es sich an, als würde ich mindestens zwei Zentimeter über dem Boden schweben“, erzählt sie. Die Hobbysportlerin war am Sonntag für die Turn- und Sportgemeinde (TSG) Niederdorfelden beim Ironman gestartet (die FNP berichtete), und erreichte in ihrer persönlichen Traumzeit von elf Stunden, 47 Minuten und 39 Sekunden das Ziel.

Schon beim Schwimmen blieb sie unter 68 Minuten und war damit deutlich schneller als im Training. Und das, obwohl das „Hauen und Stechen“ noch heftiger gewesen sei als erwartet. „Da wurde man schon mal an der Flosse gezogen oder bekam einen Ellenbogen ab“, erzählt Janko am Tag nach dem großen Triathlon. „Aber alle Sportler sagen, der Langener Waldsee sei eine schnelle Strecke“, spielt sie das Ergebnis bescheiden herunter.

Auch die Radfahrt ist gut gelaufen. „Am Anfang bin ich einen Schnitt von über 30 Kilometern pro Stunde gefahren“, erzählt Janko. Erst von Bad Nauheim nach Bad Vilbel habe sie der Gegenwind gebremst. Trotzdem war sie insgesamt schneller als ursprünglich von ihr selbst geplant. Um 15 Uhr auf die Marathonstrecke zu gehen, das hatte sie sich als Ziel gesetzt. Am Sonntag war es dann sogar schon um 14.15 Uhr so weit. „Ohne die Zuschauer hätte ich das nie geschafft“, betont Janko. Die hätten zwar auf der gesamten Strecke am Straßenrand gesessen und angefeuert, ihr aber vor allem in Niederdorfelden und Bad Vilbel viel Kraft gegeben. „Einige aus Niederdorfelden standen bis Vilbel rein, das war ganz ganz toll, ohne sie hätte ich das nie so geschafft. Denen allen möchte ich ganz herzlich danken, das ist mir sehr wichtig.“

Auch in Frankfurt hätten ihr Freunde immer wieder Kraft gegeben. „Eine Freundin stand am Rand und sagte ,Lauf für uns zu Ende‘“. Dass sie das tun würde, stand für Steffani Janko nie zur Debatte. „Ich hatte ein kleines Teufelchen auf der Schulter sitzen, das sagte ,Komm, geh doch ein Stück, das geht leichter‘, aber ich bin durchgelaufen, denn wenn man einmal geht, macht man es immer wieder“. Ihre Disziplin und mentale Stärke („Die Beine konnten zu dem Zeitpunkt schon lange nicht mehr, das war nur der Kopf, der weitergelaufen ist“) haben Janko in ihrer Klasse den 19. Platz von 59 Teilnehmern eingebracht. Ein Ergebnis, das sie vielleicht 2009 noch verbessern kann. „Angemeldet habe ich mich schon“, erzählt sie. (fnp)

Steffani Janko sucht für ihren Freizeitsport noch Sponsoren. Sie ist per E-Mail zu erreichen unter „S.Janko@em.uni-frankfurt.de“.