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Mit Wind und Sonne

Tarek Al-Wazir (Grüne) stellt sich den Fragen der Wähler

Tarek Al-Wazir (Mitte) stand den Bürgern Rede und Antwort -unterstützt von den Landtagskandidaten Clemens Breest (hinten l.) und Kathrin Anders (hinten r.) Foto: Seipp
Tarek Al-Wazir (Mitte) stand den Bürgern Rede und Antwort -unterstützt von den Landtagskandidaten Clemens Breest (hinten l.) und Kathrin Anders (hinten r.) Foto: Seipp

Jetzt ist Wahlkampfzeit: Der Spitzenkandidat der Grünen für den Landtag, Tarek Al-Wazir, stellte sich am Mittwoch der Vorwoche den Fragen der Bürger im Karbener Bürgerzentrum.

Karben. Wie steht es um die Energiewende? Was treibt Ihre Arbeit voran? Was wollen Sie für Hessens Infrastruktur tun? Am Mittwochabend drehte sich im Karbener Bürgerzentrum alles um die Fragen der Bürger. Im Stil eines amerikanischen Townhall Meetings, einer direkten und gerne auch schonungslosen Debatte zwischen Politiker und Publikum, stand der Spitzenkandidat der Grünen, Tarek Al-Wazir, Rede und Antwort. Rund 75 Leute hatten ihren Weg ins Bürgerzentrum gefunden und Fragen an den stellvertretenden Ministerpräsidenten Hessens und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung mitgebracht.

„Die Energiewende ist ein wichtiges Projekt“, sagt Rainer Schmidt, ein älterer Herr mit Brille, „aber für Windräder werden ja auch Wälder abgeholzt. Wie verträgt sich das mit dem Umweltbewusstsein der Grünen?“ Al-Wazir versucht sich kurz zu halten, es ist ihm anzumerken, dass er zu jeder der heute gestellten Fragen über eine Stunde reden könnte.

Wald neu gepflanzt

„Erneuerbare Energien sind schon aus dem Grund alternativlos, weil alle anderen Energien eben nur endlich sind“, erklärt er. „Außerdem wollen wir bis 2021 alle Atomkraftwerke abschalten und der Ausstieg aus der Kohle soll auch vorangetrieben werden.“

Für Hessen würden erneuerbare Energien vor allem Wind und Solar bedeuten. Windkraftwerke lohnten sich dabei vor allem auf Bergrücken. „Die in Hessen eben oft bewaldet sind, schließlich sind 40 Prozent unseres Bundeslandes von Wald bedeckt. Pro Windrad sind das etwa 0,5 Hektar die gerodet werden. Aber dieser Wald wird an anderer Stelle als Ausgleich neu angepflanzt,“ betont Al-Wazir.

Energie war für viele der anwesenden Bürger das große Thema. Und während die einen Windräder kritisch sehen, kann es anderen nicht schnell genug gehen: „Wieso tut sich in Punkto Klimaerwärmung so wenig, auch vonseiten der Grünen“, wollte Walther Becht wissen. „Hier in der Wetterau werden kaum noch neue Windräder gebaut. Bald fallen auch die ersten Windräder aus der Förderung.“ Er habe das Gefühl, hier werde langsam der Rückwärtsgang eingelegt.

Al-Wazir versucht zu beruhigen. „Richtig ist, das 2020 die ersten Windkraftanlagen aus der Förderung fallen.“ Ob diese dann abgeschaltet werden, das würde sich noch zeigen. „Die Anlagen sind finanziert“, sagt der Grüne. „Ich glaube viele werden weiterlaufen.“

Es geht um Haltung

Im Laufe der Debatte ging es auch noch um andere Themen: Lehrermangel, Bahnausbau, Internetversorgung und den Menschen Tarek Al-Wazir. So wollte eine Dame wissen, was ihn persönlich motiviert. „Ich glaube die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig es ist, mit Leidenschaft für unsere Demokratie zu kämpfen“, sagt Al-Wazir. Daher sei diese Wahl so entscheidend. „Es geht nicht nur um die Parteien, sondern auch um Haltung“, erklärt Al-Wazir. „Für Demokratie und Freiheit lohnt es sich zu kämpfen. Das ist auch nicht mit der Stimmabgabe getan. Wir müssen uns mehr auf das Grundgesetz zurückbesinnen.“