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Mitreden beim Brunnenquartier

Karben. Bei der Entwicklung des neuen Baugebietes »Brunnenquartier« im Zentrum der Stadt will sich der Seniorenbeirat engagiert einbringen. Das kündigte der neue Vorsitzende Fritz Amann bei der zweiten öffentlichen Sitzung an. Da dies ein generationenübergreifendes Baugebiet werde, wolle man in die Planungen eingebunden werden.
Fünf Mitglieder des Seniorenbeirates wollen hierbei mitarbeiten: Neben Amann selbst sind dies Werner Giesler, Gabriele Ratazzi-Stoll, Christel Zobeley und Klaus von Treichel. »Einer oder zwei von uns werden künftig an den Sitzungen des Planungsausschusses teilnehmen«, erklärt Amann. Anregungen dafür habe man erhalten, da an der jüngsten Sitzung des Landesseniorenbeirates drei Arbeitsgruppen Vorschläge für »Seniorenbegegnungsstätten im Quartier« erarbeitet und vorgetragen hätten.
Viele Sprechstunden nicht angenommen
Weiterer Tagesordnungspunkt war der Altenhilfeplan, genauer der aktuelle Sachstand. Dazu erstattete Stadtrat Manfred Winter (SPD) den Bericht der Verwaltung. Er trug unter anderem vor, dass es einen Arbeitskreis Altenhilfe gebe und welche Gesprächskreise für Senioren existierten. Allerdings wurde dabei deutlich, dass die Gesprächskreise wegen der Corona-Pandemie derzeit ruhen würden. Dies gelte für den Schwerpunkt Demenz, ebenso für den Gesprächskreis für pflegende Angehörige sowie für das Angebot »Genuss-Gehen im Grünen«.
Wenig bis gar nicht angenommen werden laut Winter die Sprechstunden für Senioren in den Stadtteilen. Auch dieses Angebot war aus dem Altenhilfeplan heraus entwickelt worden. Damit habe man versucht, eine größere Nähe zu den Seniorinnen und Senioren in den Stadtteilen aufzubauen. Zum Ende Oktober 2019 seien diese Angebote eingestellt worden. Die Sprechstunden im Beratungsraum am Bürgerzentrum an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat seien fortgesetzt worden, obwohl auch hier nur eine geringe Nachfrage bestehe. Derzeit fänden wegen der Pandemie keine Sprechstunden statt. Nicht gut aus sieht es auch mit der aus dem Altenhilfeplan heraus entwickelten Arbeitsgruppe »Karbener Bürger für Senioren«. Auch deren Sprechstunden würden nicht angenommen. »Es wird daher überlegt, dieses Angebot möglicherweise wieder abzuschaffen«, so der Bericht.
Insgesamt habe sich gezeigt, dass durch die Sprechstunden keine zusätzlichen Senioren angesprochen worden seien, sondern nur die bestehenden Angebote der Seniorenberatung genutzt würden.
Mehr Wohnungen für Senioren geplant
Winter sprach auch die neuen Baugebiete an. Er wies darauf hin, dass im Gebiet »Taunusbrunnen« ein größerer Teil der Wohnungen durch Karbener Seniorinnen und Senioren bewohnt werde, die ihre bisherigen größeren Häuser mit Garten verkauft hätten, um in der Stadtmitte in ein Objekt in zentraler Lage umzuziehen. Hier gebe es eine Tiefgarage mit Aufzug bis zur Wohnung, Ärzte und Geschäfte in der näheren Umgebung, zudem würden die für betagte Menschen oft mühsamen Gartenarbeiten entfallen.
Winter betonte, dass aktuell am Quellenhof das Projekt WiA II mit 25 seniorengerechten Wohnungen vorbereitet werde. Ferner seien im neuen Baugebiet Brunnenquartier neben seniorengerechten Wohnungen auch ein Projekt mit »ServiceWohnen« für Senioren geplant.
Stadtrat Winter erklärte, dass die Stadt darüber hinaus bei ihren Planungen die Schaffung von Wohnraum für Senioren berücksichtigen werde, insbesondere in den Parterrewohnungen.
Weiterhin erwähnte er die Idee, auf dem Grundstück Rathausstraße/Rittergasse in Klein-Karben eine Tagespflegeeinrichtung mit Seniorenwohnungen zu bauen. Der aktualisierte Sachstandsbericht zum Altenhilfeplan listet auch einen Erfolg auf: Das Projekt »Hier finden Sie eine Toilette« sei erfolgreich abgeschlossen worden. Zudem seien einige seniorengerechte Bänke im Stadtgebiet aufgestellt worden.
Von Holger Pegelow