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Musik für den Frieden – Große Resonanz bei spontaner Kundgebung auf dem Niddaplatz

Das Friedenskonzert auf dem Niddaplatz fand große Beachtung. »Wir singen immer noch zusammen, trotz Krieg«, betonen die Russin Natascha Grin (l.) und die Ukrainerin Katja Shostak. Foto: Christine Fauerbach
Das Friedenskonzert auf dem Niddaplatz fand große Beachtung. »Wir singen immer noch zusammen, trotz Krieg«, betonen die Russin Natascha Grin (l.) und die Ukrainerin Katja Shostak. Foto: Christine Fauerbach

Bad Vilbel. Ein musikalisches Zeichen für Frieden und Freiheit setzten am Sonntag zahlreiche Mitwirkende aus Bad Vilbeler Musikvereinen, Chören, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern der Musikschule Bad Vilbel und Karben. »Musik für den Frieden« lautete der Titel des spontanen Friedenskonzertes auf dem Niddaplatz. Viele Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um die Botschaften zu hören und ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu bekunden. Mehrere Fahnen der blau-gelben Nationalflagge der Ukraine, die mit dem Symbol der Friedenstaube geschmückt waren, wehten auf dem Platz. Kinder und Erwachsene hielten Schilder hoch, auf denen stand »Stopp den Krieg« oder »No War«.

Die musikalische Bandbreite der Beiträge war breitgefächert. Sie reichte von der ukrainische Nationalhymne über Rock-, Pop- und Filmmusik bis zu Klassik, Kirchenliedern und der Europahymne »Ode an die Freude«. Der Appell an die russische Regierung war eindeutig, das Mitgefühl für die ukrainische Bevölkerung groß. Musikschulleiterin Corinna Probst und Thorsten Mebus, Gemeindereferent der Evangelischen Christuskirchengemeinde, freuten sich über das Mitwirken der vielen Künstlerinnen und Künstler und die große Unterstützung der Bevölkerung.

Thorsten Mebus bat das Publikum um Spenden für die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, die in ihren Schutzgebieten in der Polesie und den Karpaten Schutzräume für Flüchtlinge anbieten und Versorgungskorridore bauen. Die Zuhörer ließen sich nicht lange bitten und am Ende des Konzerts waren die Spendentrommeln mit 5000 Euro gefüllt wie Corinna Probst informierte.

Ich schau in den Himmel und Over the Rainbow
Zu den emotionalsten Momenten des Konzertes gehörte der gemeinsame Auftritt einer russischen Musikschullehrerin und ihrer ukrainischen Gesangsschülerin. Ihre Botschaft lautete: »Wir singen immer noch zusammen, trotz Krieg.« Natascha Grin aus Kasan in der Republik Tatarstan und die Ukrainerin Katja Shostak aus Kiew stimmten das ukrainische Volkslied »Ich schaue in den Himmel« und den im Krieg zur Hymne gewordenen Rocksong »Ich werde nicht ohne Kampf aufgeben« einer ukrainischen Band an. Die Nationalhymne der Ukraine spielten alle Musiker gemeinsam.

Ein Stück von Bach spielten die Blechbläser der Musikschule unter der Leitung von Anke Ebel, die Posaunisten Sören Scharnagel und Tobias Reuter gemeinsam mit Tubaspieler Matthias Marx von der Stadtkapelle Bad Vilbel. »Du bist gut« stimmte der Jugendchor der Christuskirche unter anderem an. Das Akkordeonorchester Bad Vilbel unter Leitung von Elke Deweil spielte »Over the Rainbow«.

»Vereinigt in Frieden«
Musikalisches Zeichen mit Texten und Musik für den Frieden und gegen den Krieg setzten Solist Ron Wegenmaier und das Duo Lauritz Jordan und Moritz Dechert. Die Musikschullehrer Stefanie Ruck und Peter Koch wurden bei ihrem Perkussion-Beitrag vom jüngsten Musiker des Konzertes, dem zehnjährigen Rafael Borcherding, begleitet. Zum Repertoire der Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle und des Blasorchesters Massenheim gehörten die Filmmusiktitel »Gonna fly now«, »Through the eyes of love« und »Eye of the tiger«.

 

Matthias Meffert stimmte u.a. – verstärkt durch den Gospelchor der Christuskirche – »I’m gonna trust in god« und »Gott erbarme dich« an. Saxofonist Bernd Stoll und Bassist Ralf sowie Natascha Grin & Friends sorgten mit Gesang, Percussion, Keyboard und E-Gitarre für Atmosphäre auf dem Platz. Bevor alle gemeinsam die Europahymne anstimmten, interpretierte der Chor BelVoce »Hands United In Peace«.

Schutzräume für Flüchtlinge

Die Spenden der Veranstaltung »Musik für den Frieden« auf dem Niddaplatz in Bad Vilbel gehen an die Organisation »Nothilfe für Karpatenschutzgebiete«. Diese richtet Schutzräume für Flüchtlinge ein und baut Versorgungskorridore. Flüchtlinge finden Unterkunft in Gebäuden der Schutzgebietsverwaltungen. Abgewickelt wird die Aktion über die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Die ZGF unterstützt die Schutzgebiete mit allem, was dort dringend benötigt wird. Nothilfe für die Karpaten-Schutzgebiete IBAN DE63 5005 0201 0000 0800 02. Infos zur Organisation unter https://fzs.org/de/unterstuetzen/nothilfe-fuer-die-karpaten-schutzgebiete. (fau)