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Musik, Gemeinschaft, Glaube

Thorsten Mebus (lnks) und Daniel Scharfenberger können es kaum abwarten: am 6. September trifft sich der Kinderchor das erste Mal. Foto: Eickhoff
Thorsten Mebus (lnks) und Daniel Scharfenberger können es kaum abwarten: am 6. September trifft sich der Kinderchor das erste Mal. Foto: Eickhoff

Bad Vilbel. Singen und Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen hat bei der evangelischen Christuskirchengemeinde eine lange Tradition. Fest verankert sind der Spatzenchor für Kinder von vier bis sieben Jahren oder der Jugendchor für Jugendliche ab 14. Wer aufgepasst hat, dem wird aufgefallen sein, dass eine kleine Lücke klafft. »Noch«, sagt Gemeindereferent Thorsten Mebus. »Seit Jahren haben wir vor, wieder einen Kinderchor für Kinder von acht bis 14 Jahren anzubieten«, sagt er. Doch besonders die Suche nach einem Chorleiter und Corona warfen die Planungen immer wieder zurück. Jetzt kann Mebus die freudige Nachricht verkünden: »Ab September gibt es endlich wieder einen Kinderchor.«
Die Leitung der Gruppe wird Daniel Scharfenberger übernehmen, der in der Gemeinde nicht nur als Pianist in anderen Chören und Gruppen aktiv ist. Scharfenberger kann’s kaum abwarten. »Ich habe richtig Lust auf diese Aufgabe«, berichtet er. Scharfenberger hat Schulmusik studiert, ist mittlerweile Geschichts- und Musiklehrer in Hanau. Dort hat er ebenfalls einen Chor aufgebaut. Während des Studiums hat er außerdem in Dresden mit einem professionellen Jugendchor zusammengearbeitet. »Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen macht einfach besonders viel Spaß«, sagt er. Grundlagen, um dabei zu sein, brauche es keine. »Es ist ja gerade spannend, zu sehen, wer sich wie entwickelt. Es geht manchmal ganz schnell und die ersten fliegen über ihrem eigenen Horizont.«
Geprobt wird immer mittwochs von 17 bis 18 Uhr im Gemeindesaal der evangelischen Christuskirchengemeinde im Grünen Weg. »Eine Aufführung des Kinderchors enthält immer auch schauspielerische Elemente. Das erarbeiten wir gemeinsam. Niemand wird in eine Rolle gedrängt, in die er nicht möchte. Jeder und jede kann für sich selbst herausfinden, an welcher Stelle er oder sie sein wollen.«
Identifikation
schaffen

Das Programm für den ersten großen Auftritt Anfang März des kommenden Jahres steht. Aufgeführt werden soll das Musical »Zachäus«. Scharfenberger führt aus: »Vorher wird ein erster Auftritt beim Adventssingen am 23. Dezember beim Advent in der Burg sein. Aber das erste wirklich große Highlight ist natürlich der März.«
Gemeindereferent Thorsten Mebus freut sich, dass mit dem Kinderchor endlich eine Lücke geschlossen wird. »Es war unheimlich schade, dass wir in den vergangenen Jahren sogar Kinder verloren haben, weil sie nach dem Spatzenchor keine Gruppe mehr hatten, in der sie singen konnten. Deshalb ist es wichtig, dass es den Chor wieder gibt.«
Mebus weiß, dass die Arbeit des Kinderchors mehr ist, als nur gemeinsam zu singen. »Musik, Gemeinschaft, Gemeinde und Glauben«, sagt er. Die Kinder und Jugendlichen helfen sich gegenseitig und unterstützen sich. Deshalb sei der Kinderchor auch mittwochs im Anschluss an den Spatzenchor dran. »Damit der Übergang einfacher funktioniert.«
Leiter Daniel Scharfenberger freut sich darauf, mit den Kindern und Jugendlichen »neue Wege« zu gehen. »Es wird spannend werden, dass alle Charaktere auf der Bühne harmonieren.« Eine Grenze an Aktiven hat er sich nicht gesetzt. »Ich freue mich über jeden Einzelnen, der Lust hat, mitzumachen.« Ziel ist, eine echte Gemeinschaft zu entwickeln. »Auf der Bühne werden wir einen Spannungsbogen erzeugen.« Geplant sei mindestens ein großes Projekt pro Jahr. Das Ziel sei klar: »Wir wollen Identifikation schaffen.«
Gemeindereferent Mebus betont, dass der Chor kostenfrei ist. »Natürlich kostet eine Chorleitung Geld. Aber wir sind sehr dankbar, dass unser Förderverein die Kosten hierfür übernimmt, damit eine Teilnahme im Kinderchor für die Teilnehmenden kostenfrei bleibt.«
Von Patrick Eickhoff