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Musik im Namen des Herrn

Georg Heinz Fichtner freut sich mit seiner Frau Erika über seine Auszeichnung mit der Silbernen Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel. Foto: Privat
Georg Heinz Fichtner freut sich mit seiner Frau Erika über seine Auszeichnung mit der Silbernen Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel. Foto: Privat

Bad Vilbel. Damit die Nachbarschaft leben kann, braucht es Menschen, die sich aktiv in dieser Gemeinschaft einbringen. Zu diesen Menschen zählt auch der 90-jährige Georg Heinz Fichtner. Für seinen Einsatz ist der gebürtige Oberschlesier nun mit silbernen Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel ausgezeichnet worden.
Seit 60 Jahren
ein Massenheimer

Die Schrecken des zweiten Weltkriegs führten den heute 90-jährigen Georg Heinz Fichtner aus der Heimat in Oberschlesien in Richtung Westen. Nach Schule und Ausbildung ließ er sich heimisch im Rhein-Main-Gebiet und schließlich ab 1964 in Massenheim nieder. Für Massenheim und Bad Vilbel ein absoluter Glücksfall, heißt es in der Pressemitteilung der Bad Vilbeler Stadtverwaltung. In unzähligen ehrenamtlichen Stunden habe sich Georg Heinz Fichtner um Bad Vilbel, Massenheim und seine Mitmenschen verdient gemacht. Hierfür hat er nun die Ehrennadel der Stadt in Silber erhalten.
»Georg Heinz Fichtner hat selten gefragt, was er tun kann, sondern hat Initiative ergriffen. Dieses Engagement, diese Bereitschaft, ein Ehrenamt zu übernehmen oder in einem Projekt mitzuwirken, sie tut unserer Gesellschaft gut«, sagte Bürgermeister Sebastian Wysocki bei der Überreichung der Ehrennadel. »Nachbarschaft kann nur gut funktionieren, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger einbringen. Und ich muss sagen, ich bin sehr froh, dass es in Bad Vilbel viele Bürger wie Georg Heinz Fichtner gibt, die Gemeinsinn beweisen.«
Vorsitzender
der Herz-Jesu-Gemeinde

Fichtner sei im Freistaat Massenheim bekannt wie ein bunter Hund. Auch, wenn er kein gebürtiger Massenheimer ist, so hat er sich in den nahezu 50 Jahren, die er nun schon im Freistaat lebt, zu einem unverzichtbaren Teil der Ortsgesellschaft gemacht, schreibt Sandra Messer, Mitarbeitern aus dem Vorzimmer des Bürgermeisters. Fichtner war viele Jahre Vorsitzender der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde in Massenheim und im Anschluss daran Mitglied des Pfarrgemeinderats von St. Nikolaus. Hier setzte er sich für den Neubau des Gemeindezentrums von St. Nikolaus ein. Mit dem Sozialamt der Stadt organisierte er Gemeindefahrten für Seniorinnen und Senioren in andere Städte und zahlreiche Weinfeste sowie Adventskonzerte in der Kirche für alle Altersgruppen.
Jahrelang habe Georg Heinz Fichtner, unterstützt vom Förderverein, um Spenden für die »Klais-Orgel« von 1931 geworben, die Orgel angeschafft und restaurieren lassen. Von 2008 bis 2018 veranstaltete er jährlich zwei Orgelkonzerte. »Das sind nur Ausschnitte aus dem ungemeinen Engagements eines Mannes, der sich selbst auch oft zurücknahm, um zu unterstützen, zu helfen und sich zu engagieren«, würdigt Wysocki.
»Kapitän«
der Mainzer Hofsänger

Der Geehrte sei vielen Menschen sicher auch als Mitglied und viele Jahre gar »Kapitän« der berühmten »Mainzer Hofsänger« bekannt. Ob bei Auftritten deutschlandweit und international oder vor allem bei der Mainzer Fernseh-Fastnacht, Georg Heinz Fichtner lebte und lebt für den Gesang.
»Seine tiefe Bass-Stimme hat er auch in Bad Vilbel bei vielen Konzerten zugunsten wohltätiger Zwecke zum Besten gegeben und viele Menschen damit in seinen Bann gezogen. Ich bedanke mich herzlich bei Georg Heinz Fichtner für sein Engagement, das Spuren in Bad Vilbel und Massenheim hinterlassen hat und für seine zugewandte Art, die es leicht machte und macht, ihm bei seinen Projekten zu folgen«, sagte Wysocki abschließend. (zlp)