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Nabu will renaturieren – Verein möchte zusätzliche Flussschleife

Die Nidda-Renaturierung im Stadtgebiet soll noch ein wenig umfangreicher als ge- plant ausfallen: Der Naturschutzbund will mit eigenem Geld das Projekt ausweiten.

Karben. Im Zuge der Renaturierung soll ein weiterer Zugang zum Fluss entstehen. Die Idee stammt vom Naturschutzbund (Nabu) – und er bezahlt die Zusatzmaßnahme auch gleich mit.

„Die Renaturierung finden wir sehr gut“, sagt Jürgen Becker, Vorsitzender des Karbener Nabu. Nachdem die Stadt im Spätherbst ihre Pläne für die Renaturierung vorgestellt hatte, habe der Verband dem Bürgermeister die Erweiterung vorgeschlagen. So solle in Klein-Karben zwischen der Skate-Anlage und dem Hundeübungsplatz auf der Seite des Industriegebiets ein weiterer neuer Flussarm entstehen. „Dort waren nur ein paar Inseln und eine leichte Ausweitung des Flusses vorgesehen, die nur bei Hochwasser überflutet worden wären“, erklärt Becker. Auf 200 Metern Länge soll nun ein parallel zur Nidda laufender Flussarm angelegt werden.

„Dadurch bekommen wir mehr Wasserfläche und der Baumbestand am heutigen Uferweg kann auf einer größeren Insel teilweise erhalten bleiben“, erklärt Becker. „Zusätzlich kann dieser Bereich für die Menschen erlebbar werden.“ Zwar müsse der Uferweg um die Renaturierungsfläche herumgeführt werden. „Aber ein Trampelpfad soll über das abgeflachte Ufer direkt zum Bach führen.“

Viel Fördergeld fließt

Die zusätzliche Nidda-Schleife werde „ganz grob geschätzt“ rund 50 000 Euro kosten, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Daraufhin sagte der Nabu spontan zu, 5000 Euro dieser Kosten übernehmen zu wollen, erläutert Jürgen Becker. Die Stadt akzeptiert dieses Angebot mit Freude: „Wenn jemand eine gute Idee hat und auch bereit ist, Geld dafür zu geben, kann man ihm auch einmal entgegenkommen“, sagt Bürgermeister Rahn. Zumal es für die Stadt kein allzu schlechtes Geschäft wird: Denn für die Zusatzkosten rechnet der Rathauschef mit 70 bis 75 Prozent Fördergeld – wie auch für die übrige, rund eine Million Euro teure Renaturierung zwischen dem ASB-Altenzentrum und den KSV-Sportplätzen. (den)