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Närrisch – Prinzen sind Mangelware – Aller guter Dinge sind drei – Bad Vilbels Jonas I. hat schon wieder eine Neue an seiner Seite • Kathrin Nieslony ist ein Jahr älter als ihr Partner

Bad Vilbel. „Aller guten Dinge sind drei“, sagt sich Jonas Ascher (11). Er repräsentiert zum dritten Mal als Kinderprinz Jonas I. zusammen mit seiner neuen Prinzessin Kathrin I. die Bad Vilbeler Fastnacht. „Es ist ungleich schwieriger, einen Prinzen zu finden als eine Prinzessin“, erklärt Prinzenmutter Ina Momberger-Ascher die mehrjährige Amtszeit ihres Sohnes.

Jonas hat früh alle Berührungsängste mit Mädchen abgelegt, als er in der Purzelgarde der Fidelen Sandhasen zusammen mit einem Freund eine Kampagne lang getanzt hat. Er findet es mittlerweile „ganz interessant, jedes Jahr eine Neue zu haben“.

„Prinzessin Kathrin I., die ist noch neu, doch trotzdem sicher nicht sehr scheu“, stellt er die Dame an seiner Seite während der laufenden Kampagne vor. Kathrin Nieslony ist ein Jahr älter als der Prinz und kam ebenfalls übers Tanzen – zuerst beim KTV, dann bei den Bunnys der Fidelen Sandhasen – zur Narretei. Die beiden kennen sich seit der ersten Klasse, auch wenn sich ihre Schulwege mittlerweile getrennt haben. Jonas besucht die Riedschule in Bergen-Enkheim, Kathrin das Bad Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasium. Gemeinsam ist ihnen das Lieblingsfach Sport. Biologie mag Jonas außerdem recht gern. Was nicht verwundert, weil er mit seinen Freunden oft stundenlang durch den Wald streift. Nicht so berauschend findet er Englisch, Mathe, Deutsch und Musik. „Der Rest ist Pillepalle“, winkt er ab. Pillepalle gibt’s für Kathrin nicht. Ging’s nach ihr, könnte die Schule nur aus Sport bestehen.

Das Tanztraining bei den Sandhasen ist deshalb ihr großes Hobby. Außerdem schwimmt sie gern und verabredet sich am liebsten mit ihrer Freundin Lena, mit der es immer viel zu lachen gibt. Auch Jonas ist im Sommer täglich im Freibad zu treffen und am Basketballkorb vorm Haus. Die Jugendfeuerwehr spielt zur Zeit eine weniger große Rolle für ihn. Er singt gern an der Wii-Station und nennt als weitere Hobbys das „Treppe-Runterfallen“ und das „ungestrafte Lästern“ über seine beiden großen Schwestern.

Außerdem schreibt der junge Karnevalist selbst Büttenreden. Und da zeigt es sich, dass er doch eine treue Seele ist. Er steigt nämlich bei den Sandhasen-Sitzungen zusammen mit seiner Ex-Prinzessin Laureen I. vom vergangenen Jahr gemeinsam in die Bütt.

Was ist denn das Schöne an der Fastnacht? Die Prinzenmutter und die Mutter der Prinzessin, Barbara Nieslony, versuchen eine Antwort zu geben. Die gemeinsame Freude und der Spaß von Kindern und Erwachsenen aller Generationen. Jeder gehört dazu, egal wie alt er ist, jeder kennt jeden und keiner wird ausgegrenzt. „Unser Karnevalverein ist eine Heimat für die ganze Familie.“ Und so wird auch zusammen gearbeitet. So hat Vesna Laupus das Kleid der Prinzessin genäht und Britta Lamb-Suna die etwas verschlissenen Kordeln an dem über Prinzengenerationen vererbten Umhang erneuert, um Jonas dem Outfit seiner Kathrin anzupassen. Ihre Feuerprobe haben die Tollitäten bereits bestanden, als sie am 11.11. mit den erwachsenen Narren im Rathaus die Kampagne eingeläutet und bei der Eröffnungssitzung ihres Vereins aufgetreten sind. Überall dabei zu sein, auf der Bühne zu stehen und ihren Text aufzusagen, das finden die beiden „richtig toll“. Die Prinzessin, die früher lieber als kleine Hexe durch die Fastnacht flitzte, genießt dabei ihre vornehme Robe.