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Narren feiern die Votifela-Singers

Der Votifela-Elferrat erhebt sich, um die tänzerische Darbietung der Junior-Firegirls zu würdigen. Foto: Privat
Der Votifela-Elferrat erhebt sich, um die tänzerische Darbietung der Junior-Firegirls zu würdigen. Foto: Privat

Niederdorfelden. Für die beiden großen Karnevalssitzungen des »Vereins zur Förderung der Fastnacht und Kultur in Niederdorfelden«, der nun Träger und Veranstalter der Votifela ist, haben die Organisatoren/innen und Aktiven wieder ein bombastisches Programm auf die Beine gestellt und das auf höchstem Niveau. Sitzungspräsident Reinhard Schott moderierte wieder souverän das Geschehen auf der Bühne des Bürgerhauses. Musikalisch begleitet werden die Sitzungen von der Kapelle »Hallo Trio«.
Die Prinzengarde von den »Rot-Weißen« aus Wachenbuchen gelang es als erste Gruppe das Publikum gleich in Stimmung zu bringen. Danach kamen die beiden »Dummbabbler« Bauer Kall und Bauer Jakob, die die Narrenschar mit den grammatikalischen Regeln des »Dorfeller Dialekts« vertraut machten. Die Unterstützung für die beiden kam vom Trommler Peter Moravec.
Gefeiert wurden dann die Dorfeller Junior-Firegirls für ihren fantastischen Showtanz mit einer Reise in die Jurassic World. Es folgte Silvia Utter, die mit ihrem Partner Peter Hensel am Klavier, die viele Apps in einem Sprechgesang vorstellte. Weiter ging es mit einem Kurzvortrag und einer Gesangseinlage des Fotografen Michael Munck, der von seinem Schätzi ein Foto haben möchte.
Es durfte natürlich für die Mädels im Saal das Männerballett nicht fehlen: In der ersten Sitzung zeigten die »Schlüsselrappler« aus Windecken, was sie tänzerisch und akrobatisch mit der »niemals stillstehenden Jahresuhr« vermitteln. Und in der zweiten Sitzung waren die Black Eleven von der Schwarzen Elf aus Fechenheim mit dem »Bachelor im Disneyland« dabei. Hier zeigten die Herren in Damenkleidung, wie sie um den Bachelor gebuhlt haben.
In einem weiteren Dialog haben die beiden jüngsten Redner Sascha Schütz und Sascha Köhler mal die Vermittlungshindernisse in einer Apotheke dargelegt, was natürlich zu allerhand Mißverständnissen zwischen dem Apotheker und dem Kunden geführt hat – und zu einigen Lachsalven und »Ui-Jui-Jui-Rufen«.
Zum Abschluss der ersten Programm-Hälfte kamen die Bänkelsänger Gabi Janko und Wolfgang Kraus auf die Bühne, die alle wichtigen politischen und weltlichen Themen von Berlin bis nach Dorfelle musikalisch pointiert bearbeitet hatten. Die beiden reflektieren quasi den »Bildungsauftrag«, den der Sitzungspräsident in seiner Begrüßungsrede betont hatte. Die beiden verstanden es ausgezeichnet, die Stimmung auf den Siedepunkt zu bringen, und bei der »Runkelräuwe-Robbmaschin« stand das Publikum auf den Stühlen und sang mit.
Nach der Pause ging es mit einer anspruchsvollen Darbietung der »Votifela-Singers« weiter, in dem die große Bandbreite des Sports musikalisch und kostümiert visuell präsentiert wurde. Vom »american football«, über die Tennis-, Rad- und Reitsportvarianten und selbstverständlich der Fußball der Frankfurter Eintracht war das große Thema. Eine ganz besonders sportliche Einlage bot das Jungtalent Lara Marie Stern mit einem Flic Flac über die Bühne.
Es ging mit einem tänzerischen Donnerschlag weiter, den die Dorfeller Firegirls auf die Bühne brachten und den Saal zum Kochen brachte. Sie entführten das Publikum in eine längst vergessene Welt, in der Amazonen und Halbgötter um die Ordnung stritten. Aber am Ende waren sie sich einig, und der tolle Showtanz endet ganz harmonisch.
Im Anschluss wurde es wieder ernsthaft und das Publikum wurde um Aufmerksamkeit gebeten, denn der seit 37 Jahren auf der Votifela-Bühne stehende Kalli Markloff ließ in seiner Rolle als »Dorfeller Spaziergänger« die gesamten Ereignisse des vergangenen Jahres im Ort Revue passieren lassen, von der Bürgermeisterwahl bis hin zur Kritik an den für ihn zu vielen Stimmen für die AfD bei der Landtagswahl.
Welt der Comics
Anschließend wurde das Publikum in die Welt der Comics nach Gotham City, wo Batman und der immer böse Joker zu Hause sind, tänzerisch und musikalisch entführt. Dargeboten von den fantastischen und auf höchsten Niveau tanzenden Heatbeatz von den »Rot-Weißen« aus Wachenbuchen, die seit vielen Jahren eine feste Größe bei der Votifela sind. Natürlich auch eine nicht mehr wegzudenkende Größe ist die brillante Rednerin Claudia Schütz, die am liebsten zu Hause geblieben wäre, denn der alleingelassene Ehemann hatte sich nicht an die Anweisungen seiner Frau gehalten und die Wohnung in einen »Saustall« verwandelt. Bei diesem Vortag konnte man sehr viele Frauen zustimmend nicken sehen.
Zum Höhepunkt der Sitzungen kamen die Stallkrawaller aus Bad Vilbel mit ihrer lauten und kakophonischen Guggemusik auf die Bühne. Diese Musikgruppe heizte dem Publikum nochmal so richtig ein. »Der Saal stand Kopf und auf den Tischen tobte der Bär«, schreibt Reinhard Schott in seinem Bericht. Im direkten Anschluss folgte das große Finale und alle Aktive kamen auf die Bühne, und zogen mit einer großen Polonaise durch den Saal. Im Anschluss ging es mit DJ Manni und heißer Musik auf der Tanzfläche weiter. Viele Gäste zogen das Resümee, dass die Sitzungen fantastisch und rundum gelungen waren. Oft gemacht Aussage: »Ihr werdet jedes Jahr besser, wie macht ihr das nur«, sagte Schott.
Es gibt in diesem Jahr auch wieder eine Seniorensitzung beziehungsweise einen Kreppelnachmittag am Sonntag, 11. Februar, von 15 bis etwa 18 Uhr im Bürgerhaus. Einlass ist um 14 Uhr. (zlp)