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Neue Chefin für Kigas – Daniela Wüstenbecker übernimmt Leitung des neuen Fachbereichs im Rathaus

Die Kindergärten besucht die neue Leiterin des Fachbereich Kinderbetreuung, Daniela Wüstenbecker (l.), regelmäßig. Hier spricht sie mit einer Erzieherin. Foto: Sperling
Die Kindergärten besucht die neue Leiterin des Fachbereich Kinderbetreuung, Daniela Wüstenbecker (l.), regelmäßig. Hier spricht sie mit einer Erzieherin. Foto: Sperling

Die Stadt Karben hat eine neue Leiterin für den Fachbereich Kinderbetreuung. Seit Oktober ist Daniela Wüstenbecker (48) im Rathaus dafür zuständig. Bisher dem Sozialamt zugeordnet, wurde der Fachbereich ganz neu geschaffen. Denn die Kindergärten sind zu wichtig geworden – und zu groß.

Karben. „Ich bin sehr froh, dass das Ressort Kinderbetreuung nun noch besser versorgt ist in der Karbener Verwaltung“, freut sich Bürgermeister Guido Rahn (CDU) über die neue Mitarbeiterin. Er gibt zu: „Auch wenn wir alles am Laufen gehalten haben, müssen tatsächlich noch Dinge bis aus dem Jahr 2007 aufgearbeitet werden.“

Und täglich kommen neue Herausforderungen hinzu. Der Bürgermeister hat innerhalb der Stadtverwaltung am Posten-Karussell gedreht und so manches Aufgabengebiet im Rathaus mit neuen Prioritäten und Kompetenzen versehen – und mit neuen Köpfen.

Einer dieser neuen Köpfe ist Daniela Wüstenbecker. Sie hat bis zum vergangenen Sommer in Büdingen das Modellprojekt „Familienstadt mit Zukunft“ geleitet. Vier Jahre betreute sie mit einer Kollegin als strategische Entwicklerin und Controllerin das Projekt des hessischen Sozialministeriums. „Wir haben viele Dinge voranbringen können mit dem Projekt“, versichert Wüstenbecker.

Die Zusammenarbeit mit den Stadtteilen, den Kindergärten und den Vereinen vor Ort sei sehr fruchtbar gewesen. Auch davor schon hatte die Pädagogin leitende Funktionen inne, etwa als Wohnheimleiterin für Menschen mit Behinderung in Gedern oder als Kindergartenleiterin bei der Behindertenhilfe Wetterau in einer integrativen Friedberger Einrichtung. Seit 1994 ist die Wetterau, genauer Friedberg, die Heimat der gebürtigen Niedersächsin. Sie wurde im Mai 1966 in Bad Pyrmont geboren.

Nach dem Abitur studierte Daniela Wüstenbecker Pädagogik in Marburg mit Schwerpunkt Sonderpädagogik. Für vier Jahre unterbrach sie das und ging nach Syracuse (Bundestaat New York in den Vereinigten Staaten), wo sie den Vater ihrer beiden Söhne kennenlernte. „Ich habe mich immer weiter entwickeln und Neues ausprobieren wollen“, sagt die leidenschaftliche Motorradfahrerin und Tänzerin. Zwei Studien erwarb sie berufsbegleitend: Musiktherapie und einen Master of Business. Ihre neue Aufgabe bei der Stadt Karben sieht sie ebenfalls als Herausforderung. Sie bedauert: „Im Moment ist noch alles so neu, dass mir für meine Hobbys nicht viel Zeit bleibt.“

Saxophon und Motorrad stehen, so Wüstenbecker, derzeit leider auf dem „Langzeitparkplatz“. Allein in den ersten Wochen in Karben habe sie alle Kindergärten der Stadt bereist, um sich ein Bild von ihrem Aufgabengebiet zu verschaffen. Ihre Arbeitswoche im Rathaus ist voll etwa mit der Bedarfsplanung von Kindergartenplätzen in der Stadt, der Koordination von Betriebserlaubnissen und Verordnungen für die Einrichtungen, die im Jahr 2015 immerhin 1500 Kindern einen Tagesaufenthalt sichern.

18 Kita-Standorte

Von jetzt auf sofort ist die Friedbergerin eine der wichtigsten Führungspersonen im Rathaus geworden: Ihr unterstehen in den Kitas rund 90 Mitarbeiter. „Mehr als in der kompletten restlichen Verwaltung“, erinnert der Bürgermeister. Zugleich sind die Kindertageseinrichtungen der größte Ausgabe- posten der Stadt: Fünf Millionen Euro schießt der Steuerzahler allein in diesem Bereich jedes Jahr hinzu. Froh ist Wüstenbecker, dass ihr mit Tanja Fischer, Elke Bauer und Joachim Kiefl ein gutes Team zur Seite steht. Denn anders als in Büdingen, wo auch Abwanderung eine Rolle spielt, gibt es in Karben eine enorme Zuwanderung von jungen Menschen und Familien. „Es sind pro Jahr zirka 300“, weiß Daniela Wüstenbecker und erwähnt, dass auch der Neubau von Kindergärten organisiert sein will.

18 Standorte für die Betreuung des Nachwuchses zählt Bürgermeister Guido Rahn mit ein wenig Stolz auf. Kürzlich erst übernahm die Stadt den Klein-Karbener Waldkindergarten „Matsche Pampe“, der sich aus einer Elterninitiative heraus entwickelt hatte.