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Neue Mitte: Es ist eröffnet!

Mit der Eröffnung der Geschäfte in Bad Vilbels neuer Mitte ist der Nidda-Platz seit einer Woche auch für die Bevölkerung zugänglich: „Ein weiterer erfreulicher Schritt der Innenstadtentwicklung“, kommentierte Bürgermeister Thomas Stöhr die Freigabe und den Rückzug der Bauleute auf kleine Randbereiche. In Betrieb ist seit einer Woche auch das Parkhaus mit 180 öffentlichen Stellplätzen unter den Geschäftshäusern und dem Nidda-Platz.

Bad Vilbel. Als sich vorigen Donnerstag Punkt 9 Uhr die Türen der Geschäfte für die ersten Besucher öffneten, sich vor der Drogerie Müller das Glücksrad zum ersten Mal drehte, konnte zwar noch nicht von einem Besucherandrang gesprochen werden, aber was sich am Abend zuvor noch als Baustelle darstellte, war zu einer sauberen freien Fläche geworden, die ungehindert und einladend Zugang zu den Geschäften bot. Ein Gedränge wie auf der Frankfurter „Zeil“ wollte sich noch nicht einstellen, aber der Vergleich ist wahrscheinlich auch etwas zu hoch gegrifffen. Auf alle Fälle ist es seit einer Woche verblüffend zu sehen, wie sich das Areal des ehemaligen Zentralparkplatzes und seinen doch etwas in die Jahre gekommenen Randbebauungen zur neuen Kaufhauswelt verändert hat.

Als dann um 11 Uhr auch vor der H & M-Filiale der Countdown lief, kam erstmals die Ahnung eines Kundenansturms auf, denn innerhalb von nur wenigen Minuten waren die Abteilungen des schwedischen Textil-Unternehmens belagert. Den ganzen Tag über waren alle Kassen besetzt und vor den Umkleidekabinen bildeten sich Schlangen. Auch in den anderen Geschäften belebten sich die Gänge vor den präsentierten Sortimenten. Die Marktleiterinnen der Geschäfte zeigen sich nach den ersten Stunden bereits zufrieden. „Sehr gut angelaufen“, „ziemlich rege“ und „ein sehr schöner Standort, nette Nachbargeschäfte“, waren drei Einschätzungen, mit denen sich der gleichlautende Tenor zusammenfassen lässt.

„Die Lage ist super“, sagt Annett Müller, Bereichsleiterin der Drogeriekette Müller. Bad Vilbel kenne sie schon, dort habe sie früher einen Markt geleitet. Auch zu den Mitbewerbern von Douglas vis-à-vis habe sie schon Kontakt: „Man kennt sich, man verträgt sich“. Es werde viele Stammkunden geben, schätzt sie, auch aus Karben, Niederdorfelden und anderen Nachbargemeinden. Durch die Neueröffnung in Bad Vilbel würden sich viele die Fahrt und den Verkehrsstress nach Frankfurt ersparen, sagt sie voraus. Positiv findet sie am Nidda-Platz, dass die umliegenden Geschäfte die Bereiche Mode und Lifestyle abdecken. „Da kann man die Parfümerie ganz anders spielen“.

Samstagsüberraschung

Als es am Samstagnachmittag regnete, waren zwar nur wenige Passanten auf dem Nidda-Platz zu sehen, aber in der Drogerie Müller und bei H & M herrschte reger Betrieb – kein Wunder, dass es im Parkhaus Extra-Runden brauchte, um einen freien Stellplatz für das Auto zu finden. Davon positiv überrascht war Christel Roth, Filialleiterin von Müller: „Eigentlich hatte ich damit gerechnet, einige meiner Mitarbeiter in den Feierabend schicken zu können, aber das ist jetzt gar nicht nötig“. Es mache allen richtig Spaß, ergänzte sie. Von den Kunden habe sie bisher nur Lob gehört. Zum Beispiel über die breiten Gänge und die Sortimentsvielfalt, die durch die großzügige Präsentation keinesfalls ein Gefühl der Enge und Bedrängtheit aufkommen lasse. Vor allem die Nachfrage im Naturwaren-Shop und bei den Strümpfen habe alle Erwartungen übertroffen, ging Christel Roth etwas ins Detail. Müller führt in Deutschland das größte Drogeriesortiment Deutschlands und ist nun auch mit einem Standbein mitten in der Bad Vilbeler City vertreten. Über zwei Etagen werden auf mehr als 1400 Quadratmetern nicht nur Drogerie-Artikel angeboten: Auch in den Bereichen Parfümerie, Natur-Shop, Schreibwaren, Spielwaren und Multi-Media können Kunden bei Müller aus dem Vollen schöpfen und aus einem riesigen Sortiment auswählen.

Für die ganze Familie hat auch Global Player H & M seine Kollektionen in der neuen Bad Vibleler Filiale zusammengestellt. Die Mode für junge Leute und Damen überwiegt zwar, aber auch ein Besuch in der Herren-Abteilung lohnt sich. Wer auf der Suche nach Baby-Mode oder nach Bekleidung in Übergrößen ist, wird hier ebenfalls fündig. „Und die Renner aus der Werbung präsentieren wir gleich in der Nähe des Eingangs“, betont Store-Managerin Clarissa, die nach Vorbild des schwedischen Mutterhauses nur mit Vornamen angesprochen wird.

Mode und Life-Style

„Mitbewerber ziehen Kunden an“, wissen die Einzelhändler und so ist es nicht verwunderlich dass mit Esprit und Marc O’Polo in direkter Nachbarschaft von H&M zwei weitere weltweit agierende Modelabel in Bad Vilbels neuem Zentrum ansässig wurden. Betrieben werden die beiden Geschäfte von dem mittelständischen Familienunternehmen Mode Vogt aus Hünfeld. Das bereits seit mehr als 75 Jahren bestehende Einzelhandelsgeschäft ist mit verschiedenen Label-Stores unter anderem auch bereits in der Wetterau – in Friedberg, Bad Nauheim oder Butzbach – erfolgreich am Markt. So lag die Expansion in die südlichste und bevölkerungsreichste Stadt des Wetteraukreises nahe. Am Bad Vilbeler Nidda-Platz bietet Esprit Mode auf 250 Quadratmetern an und Marc O’Polo auf 160 Quadratmetern.

Nach nur einer Woche und noch bevor die drei Gastronomie-Geschäfte eröffnet haben, lässt sich schon sagen, dass sich die Rede von der „neuen Aufenthaltsqualität“, die von Bürgermeister Thomas Stöhr und auch Stadtmarketingvorsitzendem Kurt Liebermeister immer wieder angeführt worden war, bewahrheitet hat. „Dies ist ein wichtiger Impuls, der für eine deutliche Belebung sorgen wird und von dem nicht nur die neuen und etablierten Geschäfte an der Frankfurter Straße profitieren werden“, bekräftigte Bürgermeister Stöhr anlässlich der ersten Tage nach den Geschäftseröffnungen am Nidda-Platz. „Der Bau des gesamten Platzes hat Signalwirkung“ und werde eine große positive Wirkung für die gesamte Innenstadt, „ja für ganz Bad Vilbel insgesamt“ zeitigen, ist das Stadtoberhaupt überzeugt. (hir/dd/jwn)