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Nordumgehung – an die Radfahrer nicht gedacht – Leserbriefe

Zum Thema Nordumgehung und Radfahrer (BVA vom 29. April) erreichte uns am 5. Juni nachfolgende Leserzuschrift:

Meine Meinung dazu: Danke Herr Bodirsky (Anm.d.Red. Günter Bodirsky ist der Neffe von Stadtrat Günther Bodirsky), das sind deutliche Worte zur Fahrradmisere in Bad Vilbel, die wahrlich nötig sind. Auch ich fahre täglich von Dortelweil in die Kernstadt und begebe mich dabei täglich in Gefahr.

Mein Weg beginnt in Dortelweil auf einem markierten Fahrradweg, vorschriftsmäßig auf der rechten Straßenseite. Dieser Weg endet bereits zirka zweihundert Meter hinter dem Ortsende von Dortelweil, vor der Brücke über die S-Bahn. Dann quere ich also völlig ungesichert die Straße, da auf der anderen Straßenseite ein vom Fahrweg abgetrennter Fahrradweg weiterführt, den ich auch benutze. Er führt bis kurz vor die neue Kreuzung der Nordumgehung und dort muss ich zum zweiten Mal völlig ungesichert die Straße überqueren.

Nach dieser Kreuzung darf ich als Fahrradfahrer zwar den Bürgersteig mitbenutzen, aber ich komme nicht auf eine akzeptable Geschwindigkeit, weil ich ständig auf Fußgänger Rücksicht nehmen muss, was völlig selbstverständlich ist, wenn man den Weg so anlegt.

Ich finde diesen Weg völlig unzumutbar, wenn man sein Fahrrad wirklich als Verkehrsmittel und nicht nur zum Freizeitvergnügen benutzen will. Gerade Bad Vilbel bietet wegen seiner Lage eine gute Möglichkeit bei der Verbindung der Ortsteile das Auto wegzulassen und damit erheblich beim Benzinverbrauch und Schadstoffausstoß zu spare. Ich wünsche mir von unseren Politikern, dass sie dieses Anliegen unterstützen und Fahrradfahrer als Verkehrsteilnehmer ernst nehmen. Das muss bei der Planung der Verkehrswege zwischen den Ortsteilen auf den kürzesten Verbindungen geschehen.

Der schöne Freizeitweg hügelauf-hügelab durch die Felder von Dortelweil nach Bad Vilbel oder der Niddauferweg nützt mir bei den täglichen Fahrten herzlich wenig.

Im Alltag möchte ich als Fahrradfahrer genau so wenig wie als Autofahrer Umwege zugemutet bekommen und ich reagiere sehr sensibel auf Anstiege, die auf direktem Weg vermeidbar sind.

Die Nutzung des Fahrrades als tägliches Verkehrsmittel bei Fahrten unter drei Kilometer kann entscheidend zur Verminderung der Treibhausgase beitragen – von uns Bürgern erfordert diese Umstellung Engagement und Veränderung einer festsitzenden Praxis, des leichten Einsteigens in das Auto. Die Politik kann solche Verhaltensänderungen jedoch wesentlich unterstützen, wenn sie unsere Stadt konsequent für das täglich Fahrradfahren attraktiv macht! Das wäre ein gutes Aushängeschild für unsere Quellenstadt.

Katharina Peters

Bad Vilbel

LESERBRIEFE stellen nicht die Meinung der Redaktion dar. Kürzungen behalten wir uns vor.