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OGV: Lasst uns unsere Zufahrt!

SPD will Klingelwiesenweg in Okarben sperren nach Eröffnung der Nordumgehung

Sorgen sich, dass das Vereinsgelände abgeschnitten werden könnte. Der OGV-Vorstand (v.l.): Ruzica Schütze, Harald Marcischewsky und Wolfgang Wöber. Foto: Mag
Sorgen sich, dass das Vereinsgelände abgeschnitten werden könnte. Der OGV-Vorstand (v.l.): Ruzica Schütze, Harald Marcischewsky und Wolfgang Wöber. Foto: Mag

Zu viel Verkehr im Klingelwiesenweg in Okarben sieht die SPD und fordert die Sperrung dieser Verbindung. Darüber ist der Obst- und Gartenbauverein als größter Anlieger entsetzt.

Karben. Von der Landstraße zwischen Groß-Karben und Burg-Gräfenrode einfach abbiegen in den Klingelwiesenweg. Und nach einem Kilometer sind die Gärten des Okarbener Obst- und Gartenbauvereins (OGV) erreicht. Eine prima Anbindung für die Kleingärtner.

Doch die schmale Straße, im Volksmund auch Promilleweg genannt, wird seit Jahrzehnten als Schleichweg genutzt: Eine Verbindung zwischen der Landstraße und der B 3 – und durch die engen Gassen von Okarben. Das sollte seit Dezember ein Ende haben – seit die Nordumgehung als schnelle Verbindung zwischen den zwei Hauptstraßen offen ist.

Mitglieder wütend

„Wir haben mitbekommen, dass die Karbener SPD den Weg wohl sperren will und sogar schon einen Antrag eingereicht hat“, erklärt Ruzica Schütze vom OGV-Vorstand. Die Idee der Sperrung entsetzt Ruzica Schütze: „Für uns ist diese Straße aber so wichtig.“

Deshalb startet der OGV nun einen Hilferuf an die Stadtpolitiker. Der Verein sei auf den Weg angewiesen: „Wir vermieten unser Vereinshaus an Privatleute. Leute, die von weiter her anreisen, müssen einen guten Zugang zum Vereinsheim haben“, sagt Schütze. Die Vermietung sei kein Nebenverdienst, „es ist unsere Existenzgrundlage.“ Doch sei der Weg nicht nur für den Verein, sondern auch für Anwohner und Landwirte wichtig. Selbstverständlich bräuchten auch die Pächter der 54 Kleingärten aus Frankfurt, Nidderau und Wöllstadt einen guten Zugang zur Anlage.

„Wir sind wütend, weil wir als ältester Verein im Ort mit 125 Jahren Geschichte nicht in die Entscheidungen einbezogen werden“, sagt Harald Marcischewsky. „Es geschieht über unseren Kopf hinweg.“ Bürgermeister Guido Rahn (CDU) kennt das Problem gut: „Wir haben pro Tag in jede Richtung 400 Fahrzeuge gemessen, also 800 täglich“ „Das ist uns immer noch zu viel“, betont Rahn. „Wir wollen nur halb so viel Verkehr.“ Angst, abgehängt zu werden, müssten die OGV-Mitglieder nicht haben, betont Rahn.

Zwar habe es einen Antrag der SPD gegeben, „den haben wir aber abgelehnt“, stellt der Rathauschef klar. Stattdessen wurden „Anlieger frei“-Schilder an den Einfahrten des Klingelwiesenwegs angebracht. Und die Stadtpolizei habe kontrolliert und die Fahrer befragt. „Viele wollten nach Wöllstadt und Friedberg“, berichtet Rahn. „Das ist wohl reine Gewohnheitssache.“ Die Fahrer hätten die bequemer Nordumgehung noch nicht wahrgenommen.