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Ortsbegehung in Petterweil

Die Planung für die Sanierung der Alten Heerstraße und die Parkplatzsorgen eines Hauseigentümers werden beim Ortsrundgang in Petterweil am Standort der alten Luther-Linde besprochen. Foto: Niehoff
Die Planung für die Sanierung der Alten Heerstraße und die Parkplatzsorgen eines Hauseigentümers werden beim Ortsrundgang in Petterweil am Standort der alten Luther-Linde besprochen. Foto: Niehoff

Karben. Es gab viel zu besprechen in Petterweil. Am Samstag der Vorwoche hatte der Ortsbeirat zum Rundgang durchs Dorf eingeladen. Außer den Ortsbeiräten waren annähernd 30 Bürger gekommen.
Erster Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU) begleitete Ortsbeirat und Bürger beim Rundgang und stand dabei als Ansprechpartner immer wieder im Mittelpunkt. Er musste nicht nur Auskunft über abgeschlossene oder bevorstehende Maßnahmen geben, sondern vor allem Entscheidungen des Magistrats und der Verwaltung erläutern und manchmal auch verteidigen.
Das begann gleich beim ersten Haltepunkt, der Grünfläche an der Ecke Sauerborn-/Robert-Blum-Straße. Mitarbeiter des Bauhofs unter Leitung von Cynthia Nebel waren gerade dabei, das kleine städtische Grundstück unter der Linde neu zu gestalten. Noch während Ortsvorsteher Adolf Koch (SPD) die Maßnahme begrüßte, wurde unter den Bürgern Kritik laut. »Die Stadt hätte bei der Planung ja zumindest mal die Anwohner mit einbeziehen sollen«, kritisierte Toni Bedschinka. »Wer kommt denn auf solch eine Idee, eine allgemein zugängliche und öffentliche Sitzgelegenheit direkt vor ein Wohnzimmerfenster zu platzieren«, fragte er, begleitet vom Kopfnicken der Anwesenden. Bedschinka stellte sich anschließend als Eigentümer des betroffenen Eckhauses vor.
»Wenn es Ärger geben sollte, stellen wir die Bank einfach wieder um«, sagte Schwaab. Und schon ging es weiter zu der Alten Heerstraße und dort zum ehemaligen Standort der Luther-Linde, an die nur noch ein mannshohes Kunstwerk erinnert. In der Diskussion ging es dieses Mal nicht um die Skulptur, sondern um die ihr gegenüber liegenden Parkplätze. Bis auf drei Einstellplätze sind sie an Erhard Geis, den Eigentümer der angrenzenden Immobilie, vermietet. Dies war eine Auflage der Stadt für seine Baugenehmigung. Trotzdem würden die Parkplätze zunehmenden von Bürgern genutzt. Dagegen wehrt sich Geis.
Nächste Station der Ortsbegehung war das Neubaugebiet »Nördlich der Fuchslöcher«. Das soll sich auf vier Hektar Ackerland demnächst an die bestehende Wohnbebauung bis zur Kreisstraße 9 anschließen. Außer Mehr- und Einfamilienhäusern soll auf dem Gelände die neue Feuerwehrwache entstehen sowie eine neue Kindertagesstätte. Die zahlreichen Fragen nach der Vergabe und dem Verkauf der Bauplätze konnte Schwaab noch nicht beantworten. »Erst muss die Fläche parzelliert und über die Vergabe Einigkeit erzielt werden, bevor es an den Verkauf gehen kann.«
Einen wesentlich schwierigeren Stand hatte der Stadtrat am Baugebiet »Unterm Wiesenbrunnen« an der Riedmühlstraße. Nach den Plänen der Verwaltung sollen an dieser Stelle bis zu drei Wohnhäuser erstellt werden. Viel mehr Erklärungen konnte Schwaab dazu kaum abgeben. Flugs meldeten sich bereits die Gegner dieses Bauvorhabens zu Worte. Bei diesem schmalen Streifen zwischen der Riedmühlstraße und dem Heitzhöferbach handele es sich um ein ökologisch wertvolles Gebiet, das auf keinen Fall zerstört werden dürfe. Hinzu komme, dass es noch nicht einmal erschlossen sei.
»Warum wagt die Stadt einen größeren Streit mit den Bürgen, wo es doch nur um drei Bauplätze geht?«, fragte ein sichtlich erregter Bürger. Schwaab vertröstete die Gegner: «Kommen Sie in die nächste Ausschusssitzung und diskutieren Sie diese Frage mit unseren Fachleuten und nicht hier auf der Straße«, entgegnete der Stadtrat.
Den Abschluss der Ortsbegehung bildete der Besuch auf dem Friedhof. Ortsvorsteher Koch stellte Überlegungen zur Nutzung der alten Trauerhalle vor. Er rief die Bürger auf, sich mit Ideen diesbezüglich an ihn zu wenden. »Ich bin für alle Vorschläge offen.«