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Ortsbeirat Groß-Karben befasst sich mit neuen Bestattungsformen

Breite und gut befestigte Wege führen zu dem Urnenrasenfeld auf dem Kloppenheimer Friedhof. Die Stadt hat dieses Feld nicht zuletzt deshalb angelegt, weil Rollstuhl- und Rollatorfahrer die Gräber der Urnenrondelle nicht befahren können. Foto: Pegelow
Breite und gut befestigte Wege führen zu dem Urnenrasenfeld auf dem Kloppenheimer Friedhof. Die Stadt hat dieses Feld nicht zuletzt deshalb angelegt, weil Rollstuhl- und Rollatorfahrer die Gräber der Urnenrondelle nicht befahren können. Foto: Pegelow

Karben. Immer neue Bestattungsformen kommen auf; das Beerdigungswesen wird vielfältiger. Entsprechend den Änderungen will auch die Stadt Karben reagieren. Im Ortsbeirat Groß-Karben waren die Friedhöfe jetzt abermals ein Thema.
Wie wollen die Menschen in Zukunft bestattet werden? Viele wollen verbrannt werden, die Zahl der Urnenrondelle auf den städtischen Friedhöfen steigt. Pflegeleicht sollen die Grabstellen sein, lautet heute ein großer Wunsch.
Die Rondelle haben allerdings einen Nachteil: Rollstuhlfahrer können nicht bis dicht ans Urnengrab heranrollen, denn dazu sind die Wege zwischen den Urnenreihen zu schmal. Ein von SPD-Ortsbeirätin Christel Zobeley aufgezeigtes Dilemma hat Bürgermeister Guido Rahn (CDU) in der jüngsten Sitzung bestätigt. Deshalb habe die Stadt auch erstmals auf dem Kloppenheimer Friedhof ein Urnengrabfeld angelegt, mit breiten und gut zugänglichen Zuwegungen und Zwischenwegen.
SPD-Ortsbeirätin Zobeley brachte zur jüngsten Ortsbeiratssitzung einen weiteren Antrag ein. Damit will sie den Magistrat der Stadt bitten, auf dem Friedhof in Groß-Karben ebenso Grabfelder für anonyme Urnenbestattungen, aber auch für Urnenbaumgräber auszuweisen, um solche Bestattungen zukünftig in Groß-Karben zu ermöglichen.
Außerdem sollen anstelle eines weiteren Rondells Urnenrasengräber in einer so genannten Schachbrettanordnung angelegt werden, da auf der gleichen Fläche mehr Urnengräber untergebracht werden könnten, argumentiert sie.
Urnenrasenfeld für anonyme Gräber
Eine Erweiterung auch der Urnenwände sei außerdem zu planen. Der Bürgermeister hatte zu der Sitzung ein Luftbild mitgebracht. Er diskutierte mit den Groß-Kärber Ortsbeiratsmitgliedern, wo eventuell solche anonymen Bestattungen beziehungsweise ein Urnenrasenfeld, analog dem in Kloppenheim, angelegt werden könnte. Mehrere Standorte wurden vorgeschlagen, die die Friedhofsverwaltung nun prüfen soll.
Und von Ortsbeirätin Margarete Hermanns (CDU) kam die Anfrage, ob die Möglichkeit bestehe, auf dem Groß-Karbener Friedhof Baumbestattungen durchzuführen? Seit Längerem werde man immer wieder angesprochen, ob in Karben die Möglichkeit besteht, Urnengräber unter ausgewählten Bäumen anzulegen, wie es in den Friedwäldern in Weilrod und Rosbach schon möglich ist?
In einem Friedwald würden dort Bestattungen in »verrottbaren« Urnen durchgeführt. Neben den entsprechenden Bäumen wären Stelen mit kleinen Schildern aufzustellen, die auf die bestatteten Personen hinweisen. Bei entsprechendem Wunsch wäre auch eine anonyme Bestattung möglich. Grabplatten sollten hier keinen Platz bekommen.
Der Bürgermeister verwies auf eine neue Anlage dieser Art auf dem Waldfriedhof in Klein-Karben. Dort habe man die notwendigen Röhren für Baumbestattungen bereits verlegt. Vielleicht sollte man erst einmal die dortigen Erfahrungen abwarten. (pe)

Vier Rondelle
Im Ortsteil Groß-Karben scheint der Trend zum Urnengrab quasi ungebrochen. Die Stadt hat auf dem Friedhof zwischen Bahnhofstraße und Pestalozzistraße inzwischen vier Urnenrondelle zu je 28 Grabstellen angelegt. Wie Bürgermeister Guido Rahn anhand einer Folie der Friedhofsverwaltung zeigen konnte, sind drei Rondelle komplett belegt, bei dem vierten sind zurzeit sieben Grabstellen belegt. (pe)