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Personalmangel in den Kitas

Bad Vilbel. In Bezug auf die aktuelle Situation der Kinderbetreuungsplätze in Bad Vilbel bekundet die SPD Bad Vilbel ihr Verständnis für die Sorgen und Nöte der Eltern. »Es ist uns bewusst, dass die Lage in den Kitas in unserer Stadt, wie in vielen Kommunen bundesweit, derzeit sehr angespannt ist«, erklärt Fraktionsvorsitzende Mirjam Fuhrmann,. »Viele Eltern warten auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder, bei anderen werden Betreuungszeiten eingeschränkt. Diese Situation ist natürlich sehr unbefriedigend.«
Die SPD weist aber auch darauf hin, dass die Koalition und Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) umfangreiche Maßnahmen ergriffen haben, um die Situation zu verbessern. »2022 wurden sämtliche Erzieherinnen und Erzieher von der Entgeltstufe 8a in die Entgeltstufe 8b hochgestuft. Diese Maßnahme haben wir aus der vollen Überzeugung getroffen, um unsere Erzieherinnen und Erzieher angemessen zu honorieren und die Stadt Bad Vilbel als attraktiven Arbeitgeber zu etablieren«, betont Fuhrmann.
Zusätzlich organisiert die Stadt jedes Jahr einen Bewerbertag, bei dem Interessierte sich über die städtischen Kitas informieren können. Außerdem besteht eine Kooperation mit dem Unternehmen Helmeca zur Rekrutierung von spanischen Erzieherinnen. »Die Tatsache, dass wir kürzlich vier Kolleginnen aus Spanien begrüßen durften, zeigt, dass wir intensiv daran arbeiten, offene Stellen zu besetzen und neue Wege zu gehen«, erklärt Fuhrmann weiter.
Laut einer Studie fehlen aktuell bundesweit etwa 98 600 Erzieherinnen und Erzieher, was wiederum bedeutet, dass 430 000 Kindergartenplätze momentan nicht besetzt werden können. »Das gehört leider auch zur Wahrheit, es ist aber unabdingbar, Fachkräfte in den Kitas einzusetzen, um die Qualität der Betreuung sicherzustellen«, so Fuhrmann. Auch dem oft geäußerten Vorwurf, die Stadt würde vielleicht die offenen Stellen bewusst nicht besetzen um Gehälter einzusparen, widerspricht Fuhrmann: »Die Stellen für Erzieherinnen und Erzieher sind im Stellenplan aufgeführt und die Stadt würde liebend gerne sofort alle Positionen mit geeignetem Personal besetzen.«
Den Bad Vilbeler Sozialdemokraten ist frühkindliche Bildung sehr wichtig, »schon aus diesem Grund würden wir gerne jeden Betreuungsplatz auch vergeben sehen«, wie der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Alban Krasniqi erklärt. Auch deshalb sehe die städtische Kindergartensatzung Betreuungszeiten weit über dem gesetzlichen Betreuungsanspruch von täglich sechs Stunden vor. »Andere Kommunen schränken die Betreuungszeiten stark ein«, so Krasniqi.
»Wir verstehen die Kritik und Verärgerung der Eltern, nehmen sie ernst und sind für den Dialog mit allen Beteiligten offen, um Lösungen zu erarbeiten und die Situation zu verbessern«, sagt Krasniqi. »Unsere Türen stehen jederzeit für sachliche und lösungsorientierte Diskussionen offen«, erklären Fuhrmann und Krasniqi. (zlp)