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Pfarrer Kellmereit nimmt Abschied – 34 Jahre für die Gemeinschaft in Kilianstädten und Oberdorfelden gelebt

Schöneck. „Christ kann man schlecht alleine sein, Christen müssen sich zusammenfinden“, sagt Pfarrer Detlef Kellmereit. Hätten sie sich gefunden, so könne „durch die Verbindung zu Jesus Christus im Herzen eine tiefe Gemeinschaft zwischen ihnen entstehen“. Nach 34 Jahren im Dienst für die Christen Kilianstädtens geht Pfarrer Kellmereit in Kürze in den Ruhestand. Zum Abschied gab er seiner Gemeinde neben Dank auch besinnliche Worte und Empfehlungen mit auf den Weg. Die evangelische Kirchengemeinde Kilianstädten – Oberdorfelden hatte unter dem Motto „Quo vadis, Pastore Kellmereit?“ in die Kirche nach Kilianstädten eingeladen. Unter Mitwirkung des Kirchen- sowie des Posaunenchores sorgte sie für einen ehrenvollen Abschied. Im Gespräch mit Heinrich W. Emmerich vom Kirchenvorstand blickte Kellmereit auf wichtige Stationen des kirchlichen Lebens in Kilianstädten und Oberdorfelden sowie seines seelsorgerischen Schaffens zurück.

Kellmereit wurde am 20. September 1942 in Kassel geboren. In der Nähe von Eschwege verbrachte er seine ersten Schuljahre, Abitur machte er in Bad Homburg. Er studierte in Marburg und absolvierte dort sein Vikariat, bevor er am 30. September 1973 Pfarrer in Kilianstädten wurde. Die Region rund um Hanau habe damals im Hinblick auf den christlichen Glauben als „schwierige Gegend“ gegolten, erinnert er sich schmunzelnd. „Die Gebete der vielen Menschen“ hätten ihm im Jahr 1979 geholfen, eine schwere Lungenentzündung zu überstehen. In den drei Jahrzehnten seien die verschiedenen Kreise wie Bibelkreis, Kinderkreis, Frauen- und Frauenfrühstückskreis entstanden und ausgebaut worden. Auch Kirchen- und Posaunenchor wurden nach seinem Amtsantritt gegründet. „Das Singen und Beten spielen eine große Rolle, damit das Herz von Gottes Geist ergriffen wird.“ Pluralismus als Grundsatz von Kirche im Sinne von „Alle haben recht“ hält Kellmereit für falsch, vielmehr müsse um die Wahrheit gerungen werden. Zudem ermuntert er die Menschen, sich regelmäßig Zeit fürs Gebet zu nehmen, denn: „Gebet ist das Atemholen der Seele“. Die Ökumene sei ihm stets ein Anliegen gewesen. Zwar entsprach er nicht dem Berufswunsch der Eltern, wonach der Sohn Arzt werden sollte. Doch besteht für ihn eine enge Verbindung zwischen (Seelen-)Heil und Heilung, nur eines der Themen, mit denen er sich künftig beschäftigen möchte. Auch für Reisen möchte er sich Zeit nehmen. (kre)