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Premierenfieber steigt

Noch wenige Tage, dann beginnen die diesjährigen Burgfestspiele Bad Vilbel. Bis dahin heißt es: Endspurt für den Probenbetrieb und den Bühnenaufbau.

Bad Vilbel. Jetzt geht es in die ganz heiße Phase der 26. Burgfestspielsaison. Wohl über hundert Akteure, die auf den unterschiedlichsten Posten dafür sorgen, dass die Burgfestspiele für die Besucher wie am Schnürchen laufen, haben sich am Freitagnachmittag zum großen Gruppenfoto versammelt.

Es ist für Ruth Schröfel, Pressefrau und Dramaturgin der Burgfestspiele, das Zeichen, dass die Eröffnung der Festspielzeit unmittelbar bevorsteht. Das Kribbeln nimmt zu, denn heiß her geht es für die Theatermacher schon lange vor Saisonstart. Bereits im November beziehunsgweise im Dezember stehen die Bühnenbilder, die von den 15 bis 20 Handwerkern und Technikern nach den Entwürfen auf Maß genau zugeschnitten, gezimmert, geschweißt, tapeziert und bemalt werden. Ton-, Licht- und Soundeffekte und -Pläne werden ausgetüftelt, die Kostüme vorbereitet. Eine ganz besondere Baustelle ist die historische Wasserburg in diesen Tagen: Im Burghof haben derzeit die Techniker die Oberhand. Schon steht die Tribüne. Platz nehmen könnten die Besucher schon, wären da nicht überall noch die Kabel und Scheinwerfer, die ihrer Montage harren.

Als kleine, aber wichtige Neuheit erhalten die gut 12 Hostessen in diesem Jahr einen Info-Stand als Anlaufstelle für die Besucher.

Bereits im Februar probten die rund 16 Opernsängerinnen und -sänger der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, die danach als Studierende wieder ihre Semesterarbeit aufnahmen. „In dieser Woche begannen für sie die Endproben“, verrät Ruth Schröfel. Denn am 14. Mai haben die Opernsänger Premiere mit der Kinderoper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck. Damit starten die 26. Burgfestspiele einen Monat früher als bisher. Und bis dahin müssen die technischen Arbeiten abgeschlossen sein. Noch im Mai folgt die zweite Eigenproduktion: Das Kindertheaterstück „Michel aus Lönneberga“ nach Astrid Lindgren hat einen Tag später als ursprünglich vorgesehen, am 22. Mai Premiere.

„Kiss me Kate“

Die einzelnen Abläufe und Proben für die verschiedenen Eigenproduktionen greifen ineinander, sind eng getaktet. „Ganz ohne Stress geht es einfach nicht“, sagt Ruth Schröfel zum Festspielbetrieb.

Seit 14 Jahren ist Regisseur Egon Baumgarten bei den Burgfestspielen dabei. „Immer zum 1. Mai beginne ich vor Ort mit der Arbeit“, sagt er gut gelaunt. Wohl auch, weil seine beiden Musical-Hauptdarsteller besonders gut vorbereitet zu den Proben kamen. Aber auch, weil in Bad Vilbel für die Bühnenkünstler ganz besonders gute Bedingungen ermöglicht werden: Schauspieler und Musical-Darsteller können in den Bühnenbildern proben. „Das ist besser als in jedem Staatstheater“, freut sich der Regisseur. Deswegen sei es möglich, die Stücke in so kurzen Probenzeiten zu bewältigen. Langsam nimmt die Spannung zu, die Proben gehen in die Endphase, und dann heißt es am 2. Juni: „Premierenfieber“. „Das“, verrät Egon Baumgarten, „ist der Eröffnungssong im Musical „Kiss me Kate“.