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Pro Musica singt zum Advent

Nach langer Pause erfreuen die Sängerinnen und Sänger von »Pro Musica« die Gäste im Bürgerzentrum mit ihrem Gesang. Foto: Georgia Lori
Nach langer Pause erfreuen die Sängerinnen und Sänger von »Pro Musica« die Gäste im Bürgerzentrum mit ihrem Gesang. Foto: Georgia Lori

Karben. Gut drei Jahre sind vergangen nach dem letzten großen Konzert von Pro Musica internationaler Chor Karben. Viel ist seither passiert: Inzwischen dirigiert Steffen Bücher die 65 Stimmen. Zum Auftakt des Weihnachtsmarkts am Freitag hat der Chor – unterstützt von einem Klassik-Ensemble der Musikschule – stimmungsvoll mit beliebten Liedern zum Advent überzeugt.
Sie warteten mit leuchtenden Kunstkerzen im Foyer des Bürgerzentrums auf ihren Auftritt. »Confitemini Domino« singend, schritten sie durch den großen Saal zur Bühne. Nach fast drei Jahren pandemiebedingter Pause gab der Chor »Pro Musica« seinen Neustart mit einem Adventskonzert. Zugleich eröffneten die Sängerinnen und Sänger damit den Karbener Weihnachtsmarkt.
Die Chormitglieder sind dem Chor treu geblieben. Nach dem unerwarteten Tod des Chorleiters und Mitgründers Hubert-Thorwald Reuter wird der Chor seit September von Steffen Bücher geleitet. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) erinnerte an die Konzerte der Sänger in der katholischen Kirche oder der Basilika in Ilbenstadt. »Tolle Veranstaltungen, so etwas erwarte ich heute auch«, sagte er. Die Bereicherung des Weihnachtsmarktes durch den Chor werde er finanziell unterstützen.
Lieder zum
Mitsingen für alle

Neben zwei Liedern zum Mitsingen gab es bekannte Weihnachtslieder wie »Es ist ein Ros entsprungen«, »Maria durch ein Dornwald ging« oder »Go, tell it on the mountain«. Die Sopranistinnen Marion Bücher-Herbst und Rachel Saliba erfreuten das Publikum mit ihrem Sologesang. Zur Ausgestaltung des Konzertprogramms trug ein Quartett der Musikschule Bad Vilbel und Karben bei. Es musizierten Angelika Boller (Violine), Annette Baumgartner (Violine und Viola), Berit Lang (Viola) und Anke Ebel (Violoncello).
Zwei Texte zum Advent steuerte Pfarrer Christian Krüger bei. Weihnachten werde es, wenn sich der Osten und der Westen, Glücklose und Glückliche, Einheimische und Fremde zusammensetzten. Wenn alle bereit seien zur Begegnung und Teilung. Weihnachten bedeute die Not des anderen zu mildern. Der zweite Text beschäftigte sich mit der weihnachtlichen Ausgestaltung mit Lämpchen auf dem eigenen Grundstück und in der Nachbarschaft, der laut Stadtverwaltung zu einem »nicht genehmigten Weihnachtsmarkt« ausuferte und letztendlich verboten wurde. Der mit einem Augenzwinkern vorgetragene Text ließ oft zustimmendes Lachen vernehmen.
Dirigent Steffen Bücher zeigte sich im Gespräch zufrieden mit dem Konzert. Er ist als Orchesterleiter international unterwegs und hat Klavier und Gesang studiert. »Nach langer Pause war es für mich wichtig, dass der Chor wieder öffentlich auftreten kann. Zukünftig haben wir zwei Projekte vor, die an zwei Jubiläen geknüpft sind«, sagte er.
Im kommenden Jahr bestehe der Chor seit zehn Jahren, dazu werde es ein Konzert geben. Ein größeres Werk mit Orchester sei geplant. 2024 rückt das Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft in den Blick. Der Chor fahre in die französische Partnerstadt Saint-Égrève.
Die Eindrücke der Konzertbesucher waren überwiegend positiv. Volker Stich aus Rendel: »Ich finde es gut, dass es wieder Chormusik gibt, der Chor zusammengeblieben ist und weiterhin die Zuhörer begeistert.« Gisela Jahn aus Karben ist ein echter Fan des Chors. »Ich gehe zu jedem Auftritt«, sagt sie. Jahns Begleiterin Bärbel Wilhelmi kennt den Chor seit er sich gegründet hat: »Ich finde, dass der Chor immer besser wird«. Erste Stadträtin Heike Liebel lobt: »Es war sehr schön. Das Konzert stimmte auf den Weihnachtsmarkt und die Vorweihnachtszeit ein.«
Katrin Buol-Wischenau, Vorsitzende des Chores beschreibt das Konzert als vollen Erfolg, sowohl für den Chor als auch die Zuhörenden. »Es macht Spaß wieder zu singen«, sagt sie. Der 65-köpfige Chor suche noch Mitglieder. Ihr Stellvertreter Helge Gottschalk erklärte, dass die Orchestererfahrung des neuen Dirigenten sehr hilfreich gewesen sei, um Chor und Orchester nach nur zwei Proben erfolgreich zusammenzuführen und das Publikum zu erreichen. Anja Ratazzi fand das stimmungsvolle Einlaufen sehr schön. Das Mitsingen hat ihr Spaß gemacht.