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Reifschneiders Gammelbude

Der Kontrast zur gegenüberliegenden Neuen Mitte könnte kaum größer sein: grau, mit verfallenen Fassaden und verbarrikadierten Türen liegt das hintere Anwesen Frankfurter Straße 77 seit Jahrzehnten im Dornröschenschlaf.

Bad Vilbel. Mittlerweile ist’s drei Jahre her, dass auf Betreiben der Stadt das vordere des Häuser-Ensembles abgerissen wurde. „Das ist ein Durchbruch, für den seit Jahrzehnten gekämpft wurde“, äußerte Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) damals. Seit vielen Jahren hatten er und Ehrenstadtrat Klaus Minkel (CDU) mit Hauseigentümer Helmut Reifschneider verhandelt.

Auf dem Areal befindet sich nun das Optik-Geschäft Neusehland. Doch die Brache im hinteren Bereich besteht weiter. Obgleich Privatgelände, ist der Zugang zur Frankfurter Straße nicht abgesperrt. Das Grundstück wird zum wilden Parken genutzt. Es gab eine Initiative der Stadt, wenigstens einen Sichtschutz aufzustellen, aber das lehnte der Eigentümer ab. Aus Kreisen des Stadtmarketings ist man über mangelnde Kooperation enttäuscht. Seit vierzig Jahren bemühe man sich um eine Lösung an dieser Stelle, ist zu hören. Dabei sei stadtseits mit dem Bebauungsplan alles geregelt, betont Bauamtsleiter Erik Schächer nach Angaben von Stadt-Sprecher Bastian Zander. Das Areal zählt noch zur Neuen Mitte. Möglich sei ein Anbau in Verlängerung des Optiker-Gebäudes, das dem Akzente-Verein gehört – also ein zweistöckiges Wohngebäude mit Laden. Die Stadt wünsche Reifschneider viel Erfolg bei seinen Verkaufsgesprächen, sagte Stadtsprecher Zander. Ein Abriss des Hauses mit Neubau „würde die Innenstadt-Entwicklung abrunden“. Allerdings ist gerüchteweise zu hören, es gebe eine enorme Hürde, denn Reifschneider verlange für seine Bruchbude und das Areal einen sehr hohen Preis. (dd)