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Reset – und dann neu starten! – Das Wort zum Sonntag

Manchmal hilft nur „Reset“: Alles auf 0 setzen und noch einmal anfangen… Das gilt für das Arbeiten am Computer, das ist so bei manchen Tischspielen wie „Mensch ärgere dich nicht“ – gilt das auch im Leben?

Manchmal würde ich gerne etwas ungeschehen machen und eine Situation noch einmal durchleben – anders natürlich; einfach noch einmal anfangen. Aber das gerade gesprochene Wort ist nicht mehr rückgängig zu machen, auch nicht mit einer Entschuldigung. Der Fehler am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr ist passiert und ich muss mich den Folgen stellen. Wie gerne würden zweifellos die unterschiedlich Verantwortlichen von Duisburg noch einmal in die Tage vor der Loveparade zurückgehen; wie gerne hätte Frau Käßmann ihre fatale Autofahrt ungeschehen gemacht; wie gerne würden BP-Manager das Rad der Geschichte zurückdrehen und einige Entscheidungen diesmal anders treffen.

Aber all das geht nicht. Das Leben und der Lauf der Geschichte sind eben kein Computer und kein Tischspiel. Wir können nur zukünftige Lebensweichen stellen, vielleicht aufgrund gemachter Erfahrungen anders stellen. Ob das Vertrauen auf Gott da helfen kann?

In den evangelischen Kirchen wird an diesem Sonntag über die berühmte Bekehrungsgeschichte von Paulus gepredigt (Apostelgeschichte 9,1-9). Keine Frage: Das war schon ein sehr ungewöhnliches Wunder, das Paulus da auf dem Weg nach Damaskus zu einer radikalen Lebensveränderung veranlasst hat. In dieser Form ist das sicher nicht einfach auf unser Leben übertragbar.

Aber auch Paulus konnte sein bisheriges Leben nicht ungeschehen machen. Die Erfahrung Gottes aber hat ihn zu einer grundlegenden Neuorientierung geführt. Das ist kein „reset“ wie beim PC. Aber es ist die Möglichkeit, die wir alle haben: Unser Leben gezielt auszurichten und Weichenstellungen für unsere Zukunft vorzunehmen. Nutzen wir diese Möglichkeit – zum Wohl unseres eigenen Lebens, zum Wohl aber auch der Menschen an unserer Seite und um mit unserem Leben Gott zu loben!

Seien Sie herzlich gegrüßt,

Pfarrer Dr. Klaus Neumeier,

Ev. Christuskirchengemeinde