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Ruhiger Jahreswechsel – Polizei hütet die Ordnung und Ruhe der Bürger während andere Silvester feiern

Bad Vilbel/Karben. Während die Welt Silvester feierte hüteten eine Polizistin und vier Polizisten die Ordnung und Ruhe der Bürger auf der Vilbeler Polizeidienststelle. Ihr Chef war Polizeihauptkommissar (PHK) Frank Bopp. Er hat sich schon daran gewöhnt, zu arbeiten, wenn andere nur das Feiern im Kopf haben. Besondere Vorkommnisse erwarte man keine. „Vielleicht mal ein Familienstreit, oder Sachbeschädigung an einem Briefkasten.“ Routinemäßig würde man auch Alkoholkontrollen durchführen. Doch Bopp lobt, dass das Verantwortungsbewusstsein der Autofahrer gestiegen und die Zahl der Trunkenheitsfahrten zurückgegangen sei. „Wenn alles gut geht, dann können wir auch in Ruhe ein paar Feuerwerksraketen abfeuern und auf das neue Jahr anstoßen“. Wohl eher mit Kaffee, „denn“, fügt der Polizeihauptkommissar hinzu, „natürlich gilt auch an Silvester: kein Alkohol im Dienst!“

Die Einsatzchronik begann am 31. Dezember, 19.46 Uhr: Eine Anwohnerin aus der Elisabethenstraße ruft an und teilt mit, bei ihrem Nachbarn habe sich eine Explosion ereignet. Die Polizisten stellen vor Ort fest, dass auf einer Herdplatte zu heiß gekocht und ein Ceranfeld beschädigt wurde. Glück im Unglück: Keine Verletzten.

Der Minutenzeiger rückt weiter dem Jahreswechsel entgegen. Um 23.13 Uhr meldet sich ein Kind. Es vermisst den angetrunkenen Vater, der vor seinem Verschwinden mit Selbstmord gedroht habe. Eine Funkstreife ist mehrere Stunden unterwegs. Doch der Mann bleibt verschwunden, die Fahndung erfolglos. Die Beamten schreiben eine Vermisstenanzeige aus.

Um 23.30 Uhr meldet die Leitstelle Wetterau den Bad Vilbelern den Brand einer Hecke auf dem Heilsberg. Die Feuerwehr sei bereits verständigt, heißt es. Doch eine Funkstreife kann keine beschädigte Hecke finden. Der polizeiliche Frühdienst wird der Sache nochmal nachgehen.

Es ist 23.46 Uhr. Für die Beamten ist’s Dienstauftrag Nummer vier. Eine junge Frau aus Karben ruft an und bittet um Hilfe. Sie sei von ihrem Freund geschlagen worden, berichtet sie. Eineinhalb Stunden lang ist daraufhin eine Streife unterwegs, kann die Frau aber weder zu Hause noch in der Umgebung ihrer Wohnung antreffen. Nach einer Stunde meldet sie sich erneut, teilt am Telefon mit, sie wolle keine Anzeige gegen ihren Freund erstatten. Die Beamten erstatten nun von Amts wegen eine Anzeige.

Inzwischen bricht das neue Jahr an. Es bleibt zunächst ruhig. Dienstauftrag fünf ergibt sich um 21 Minuten nach Mitternacht, als die Beamten mit den Sorgen einer Hundebesitzerin konfrontiert werden. Wegen des Feuerwerks sei ihr schwarzer Hund entlaufen. Die Polizisten halten nach dem Tier Ausschau – jedoch vergeblich.

Um 1.49 Uhr machen die Beamten in ihren Unterlagen einen Vermerk: Ruhestörender Lärm in der Friedrich-Ebert-Straße. Der Anrufer muss zunächst vertröstet werden, weil die Beamten im Augenblick anderweitig beschäftigt sind, dann verläuft eine Überprüfung an Ort und Stelle- aber negativ.

0.51 Uhr: Wieder stört Lärm einen Zeitgenossen. Diesmal in Karben. Die Polizei greift zum Telefon und ruft beim Verursacher an. Die Mahnung zur Ruhe fruchtet.

Brennende Briefkästen bei der Sparkasse /Tengelmann am Südbahnhof meldet ein Anwohner. Die Polizisten schauen sich die Sache an, stellen fest, dass die Briefkästen durch Feuerwerk beschädigt ist. Schreibkram: Es gibt eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.

Dann beschäftigt ein „junger Mann mit blonden Haaren“ die Silvester-Ordnungshüter. Eine Person, die so aussehe, habe im Stadtteil Okarben von einem Privatgrundstück ein Fahrrad gestohlen und sei damit geflüchtet, meldet ein Anrufer aus Karben. Eine Fahndung bleibt erfolglos, die Polizei fertigt darauf eine Anzeige wegen Zweiraddiebstahls aus.

Für die Schicht ist der Hinweis einer Autofahrerin, die auf der Bundesstraße 3 zwischen Dortelweil und Karben einen streunenden Hund gesehen haben will, der letzte Auftrag dieser Nacht. Wieder machen sich Uniformierte auf den Weg, doch es gibt keine Spur von dem Vierbeiner. PHK Bopp vermerkt darauf in seinem Bericht: „Absuche leider negativ!“