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Sänger üben fürs Jubiläum – Chor- und Stimmbildungsseminare bei Volkschor Frohsinn Massenheim gefragt

Bad Vilbel. Wer sprechen kann, kann auch singen. So lautet eine weit verbreitete These. Grundsätzlich ist sie richtig. Doch damit eine Gesangsstimme voll, natürlich, von allen unnatürlichen Klangfarben befreit, erklingt, ist harte Arbeit notwendig. Denn gutes Singen setzt das richtige Nutzen der Stimme voraus.

Aus diesem Grund sind Chor- und Stimmbildungsseminare bei den 60 Sängern des Vereines Volkschor Frohsinn Massenheim 1888 gefragt. „Chorproben vermitteln Notenkenntnisse, verdeutlichen Ton und Klang am eigenen Körper und intensivieren das Wahrnehmungsvermögen untereinander“, sagt Dirigent und Chorleiter Oliver Seiler. Die Ausbildung einer Gesangsstimme erfordert diffizilste Feinarbeit. Die stand nun bei den Sängern an. Zum Programm gehörten für jede Stimmlage (Alt, Sopran, Tenor, Bass) Atemtechnik, Atemführung und Klangfindung. „Alles Sachen, die bei einer normalen Chorprobe zu kurz kommen. Da steht das Einstudieren von Lie-dern im Vordergrund“, sagte die Vorsitzende Karola Schneider. Sie begrüßte beim Stimmbildungstag des Chores im evangelischen Gemeindehaus Massenheim neben Chorleiter Oliver Seiler auch Katharina Kutsch. Die Frankfurter Sängerin und Gesangslehrerin arbeitet mit Chören.

In zwei Gruppen gingen die Sänger ans Werk. Die Gruppen studierten mit den beiden Profis das neue Repertoire für das Jubiläumskonzert zum 120-jährigen Bestehen des Chores am 28. September ein. Besucher dürfen sich beim Konzert auf ein Medley aus „Jesus Christ Superstar“, einen Walzer von Karl Jenkins und weitere neu einstudierte Lieder freuen. Das Urteil von Katharina Kutsch lautete nach dem ersten Durchgang mit den vier Stimmlagen: „Der Volkschor Frohsinn Massenheim hat gute Einzelstimmen. Sie lassen sich zu einem guten Klangbild zusammenführen.“ Die Gesangslehrerin achtete genau auf Aussprache, Verständlichkeit, Betonung und Klang: „Es gibt einen Unterschied zwischen Bühnen- und Sängersprache. Töne, Vokale, Vokalführungen und -ausgleich sind nicht weit voneinander entfernt, etwa bei „ü“ und „i“.

Sie sang ihren Gruppen vor, wie diese richtig klingen. „Wichtig ist für einen Sänger, zu üben, üben, üben. Eine Stimme entwickelt sich ein Leben lang, man muss ständig an ihr weiterarbeiten.“ Martina Hauser sagte nach dem ersten Durchgang: „Stimmbildung und Atemtechnik haben mir am meisten gebracht. Ein Probentag bringt soviel wie vier Probenabende.“

„Wir haben richtiges Atmen in unserer Gruppe nur eine halbe Stunde lang gelernt. Das Ergebnis war beim nächsten Lied bereits zu hören. Dank der richtigen Atemtechnik kann ich jetzt einzelne Phrasen durchsingen“, freute sich Bass Helmut Kreuzer. Alle bestätigten, dass ihnen die Schulung im Bereich der Atmung, des Stimmsitzes und der Stimmbänder in ihren für die Stimmentfaltung relevanten Zusammenhängen viel brachte.

Jubiläumskonzert 120 Jahre Volkschor Frohsinn Massenheim, am Sonntag, 28. September, um 16.30 Uhr im Kultur- und Sportforum Dortelweil.