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Schickes Schloss

Die neuen Eigner feierten mit Bürgern die gelungene Sanierung

Frisch verputzt und im warmen Ockergelb ist die Fassade ein Blickfang. Aber auch das Innere schauten sich viele Bürger anlässlich des ersten Schlossfestes an. Fotos: Dostalek
Frisch verputzt und im warmen Ockergelb ist die Fassade ein Blickfang. Aber auch das Innere schauten sich viele Bürger anlässlich des ersten Schlossfestes an. Fotos: Dostalek

Das Degenfeldsche Schloss in Groß-Karben prangt nach grundlegender Sanierung im neuen Glanz. Davon überzeugten sich Hunderte von Besuchern auf dem ersten Schlossfest der Eigentümergemeinschaft. Gefeiert wurde drinnen und draußen – mit viel Kunst, Kultur, Musik.

Eine ganz eigene Hausnummer hat das Anwesen in Groß-Karben: Schlicht und simpel „Degenfeldsches Schloß“. Mit Architektin Verena Kunad-Riederer (Mitte) feiern Bürgermeister Guido Rahn (l.), Landrat Joachim Arnold und eine der Eignerinnen, Silke Schlemminger.
Eine ganz eigene Hausnummer hat das Anwesen in Groß-Karben: Schlicht und simpel „Degenfeldsches Schloß“. Mit Architektin Verena Kunad-Riederer (Mitte) feiern Bürgermeister Guido Rahn (l.), Landrat Joachim Arnold und eine der Eignerinnen, Silke Schlemminger.

Karben. „Jetzt sieht das Degenfeldsche Schloss wirklich wie ein Schloss aus“, sagte eine Besucherin des Festes und blickte bewundernd auf die Fassade. Frisch verputzt und in einem warmen Ockergelb gestrichen, bot sich die schöne Außenseite allen Blicken dar.

Doch auch drinnen hatte sich in den letzten Monaten viel getan. Einzugsbereit sind die vier Wohnungen im Westflügel, die mit ihren hohen Decken, freigelegten Bruchsteinmauern, Holzbalken und anderen Details wahrhaft schöne Schlosswohnungen abgeben. Bis zur letzten Minute haben die Handwerker und auch Architektin Verena Kunad gewuselt, um alles für das Schlossfest repräsentabel und besucherfest fertig zu bringen.

„Diesen Kronleuchter habe ich höchstpersönlich am Donnerstag aufgehängt“, sagte Kunad und blickte zufrieden auf die Designleuchte im Holztreppenhaus. Die Besucher konnten also kommen – und sie kamen scharenweise. Sie strömten durch die Wohnungen im Westflügel, bewunderten die Architektur und die in den noch leeren Räumen ausgestellten Werke von Künstlern. Der Hof hatte sich zu einem Gelände mit Kunst und Kultur gewandelt, einschließlich kulinarischer Genüsse.

„Neues Leben in alten Mauern, das war von Anfang an unser Motto“, sagte Kunad, die treibende Kraft bei dem Kauf des maroden Schlosses vor drei Jahren war. Gefunden für diesen mutigen Schritt hatte sich eine vierköpfige Eigentümergemeinschaft mit Banker Stephanus Arz, dem Fachanwalt für Immobilienrecht Horst Schlemminger, seiner Ehefrau Silke Schlemminger und eben Verena Kunad-Riederer. Dass ein Jahr nach Beginn der Sanierungsarbeiten und zwei Jahre nach dem Kauf aus dem Degenfeldschen Schloss ein allseits gelobter Hingucker geworden war, das hätte einfach gefeiert werden müssen. „Wir haben es geschafft “, freute sich Kunad mit den anderen Eigentümern, Vertretern der Stadt, Handwerkern, Freunden und Karbenern.

Überglücklich stemmte Verena Kunad-Riederer das Schild in die Höhe, auf dem „Degenfeldsches Schloß“ stand. Mitgebracht hatte es Bürgermeister Guido Rahn (CDU), der ebenso wie Landrat Joachim Arnold (SPD) nur lobende Worte für die Leistung der Eigentümergemeinschaft und ihrer Architektin Kunad fand.

„Es ist ein Schmuckstück für ganz Karben geworden“, sagte Rahn. Und erinnerte daran, wie die Stadt vor drei Jahren wegen des Verkaufs in der Kritik stand. Dass die Eigentümergemeinschaft das denkmalgeschützte Ensemble mit so viel Engagement, Mut und Tatkraft saniert hat und auch der Öffentlichkeit zugänglich hält, lobte Landrat Arnold als vorbildhafte soziale Einstellung. Mitgebracht hatte er einen Scheck über 45 000 .

Der zweckgebundene Zuwendungsbescheid des Landes Hessen kommt den Eigentümern wie gerufen. Denn es steht nach der fast abgeschlossenen Schlosssanierung die Umgestaltung des Schlosshofes zu einem kleinen Park mit Bäumen und Sitzgelegenheiten an. „Das wird noch eine stattliche Summe verschlingen“, sagte Horst Schlemminger. Auf fast zwei Millionen werden sich die Investitionen belaufen, bis alles fertig sein wird.