Veröffentlicht am

Schulcontainer für die KSS

Solche Container, wie sie hier schon für die Pestalozzischüler auf dem Gelände der Kurt-Schumacher-Schule stehen, sollen zum neuen Schuljahr auch für die Kurt-Schumacher-Schüler aufgestellt werden. Die Stadt tritt dafür als Bauherrin auf. Archivfoto: Pegelow
Solche Container, wie sie hier schon für die Pestalozzischüler auf dem Gelände der Kurt-Schumacher-Schule stehen, sollen zum neuen Schuljahr auch für die Kurt-Schumacher-Schüler aufgestellt werden. Die Stadt tritt dafür als Bauherrin auf. Archivfoto: Pegelow

Karben. Die Sache eilt. Und weil sie so dringlich ist, hat die Stadt Karben die Planung für neue Schulcontainer auf dem Gelände der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) für den Wetteraukreis übernommen. Am Montag schon ist die Ausschreibung veröffentlicht worden. Zudem will die Stadt noch einen weiteren ungewöhnlichen Schritt gehen, um die Container zum neuen Schuljahr 2022/23 auf das Gelände zu bringen.
Es ist fast genau zwei Jahre her, da hat es an der KSS eine größere Besprechung gegeben. Neben Bürgermeister Guido Rahn waren auch Stadträtin Heike Liebel, die seinerzeitige Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Soziales und Kultur, Sabine Helwig, und David Gubitzer für die CDU-Fraktion des Stadtparlaments in der Schule gekommen. Die Direktorin der Kurt-Schumacher-Schule, Ursula Hebel-Zipper, und ihr Stellvertreter Simon Claus schilderten den Vertretern aus Stadt und Politik, dass »dringender Handlungsbedarf« in Sachen Räume bestehe.
Nutzfläche für Neubau fast verdoppelt
Denn die KSS steuert auf eine regelrechte Rekordzahl an Schülerinnen und Schülern zu. Die Raumsituation verschärfe sich nicht nur durch die Neubaugebiete und Zuzüge nach Karben, sondern auch dadurch, dass die Schule wieder von G8 auf G9 zurückgeht. Sprich, die Schülerinnen und Schüler ihr Abitur nicht nach acht, sondern erst nach neun Jahren am Gymnasialzweig machen. 2022/23 werde die Schule wieder neun Jahrgänge im Gymnasialzweig haben und somit auch rund 80 bis 100 Schüler/innen mehr – nur aufgrund des Wechsels zu G9. Der Schulträger Wetteraukreis rechnet in seinen Prognosen ab dem Schuljahr 2022/23 mit einer Gesamtschülerzahl von über 1500.
In der benachbarten Pestalozzischule sieht es ähnlich aus. Auch dort sind die Schülerzahlen gestiegen. Deshalb hatte der Kreis den nun begonnenen Neubau für die Pestalozzischule am Karbener Weg schon mal umgeplant. Er sieht ein dreigeschossiges Gebäude mit fünf neuen Klassenräumen, einem Differenzierungs- beziehungsweise Mehrzweckraum, drei Gruppenräumen sowie drei Büroräumen vor. Die Quadratmeterzahl stieg von 849 auf rund 1600. In dem Neubau auf dem Areal der Pestalozzischule sind auch Räume für die benachbarte KSS vorgesehen. Beide Schulen könnten so zu einem Schulcampus zusammenwachsen.
Stadt hat
für den Kreis geplant

Da diese Räume aber nicht bis zum neuen Schuljahr 2022/23 zur Verfügung stehen werden, sollen weitere Container auf dem Areal der KSS aufgestellt werden. Dafür hat die Stadt die Planung übernommen, weil der Wetteraukreis das personell nicht habe stemmen können, sagte Rahn in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Und so haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Fachdienstes Stadtplanung in den vergangenen Wochen hart gearbeitet. Sie haben eine Vereinbarung mit dem Kreis aufgesetzt und die Ausschreibung vorbereitet. »Das ist in enger Abstimmung mit dem Fachdienst 5 des Kreises passiert«, betont Fachdienstleiterin Julin Birkner-Schaefer gegenüber dieser Zeitung. Es seien zwei Container mit je vier Klassenräumen vorgesehen, die neben der Aula doppelstöckig errichtet werden sollen. »Den Bauantrag haben wir jetzt an die Bauaufsicht geschickt.« Laut Bürgermeister im Haupt- und Finanzausschuss sei die Stadt Bauherrin für diese Container. »Die Stadt kauft die Container und verkauft sie dann an den Kreis weiter.« Man rechne mit Kosten von rund 750 000 Euro.
Die Container sollen bis August stehen, so der Wunsch. Rahn erhielt im Ausschuss schon mal Zustimmung für das Vorgehen der Stadt. Die Vereinbarung mit dem Kreis, in dem das gesamte Prozedere geregelt wird, sollen die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am 18. März formal beschließen.
Ob die Container jedoch rechtzeitig zum Schuljahr geliefert werden, ist derzeit ungewiss, wie aus den Antworten Rahns auf die Anfragen der Ausschussmitglieder hervorging. Auch Birkner-Schaefer weiß, dass die Lieferzeiten zurzeit »nur schwer einzuschätzen« seien. »Aber was wir tun können, haben wir getan.« Von Holger Pegelow