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»Sehe mich als Vermittler«

Tobias Utter
Tobias Utter

Seit 20 Jahren in besonderem Ehrenamt: Dekanat-Präses Tobias Utter

Bad Vilbel / Wetteraukreis. Wie viele Sitzungen des Dekanatssynodalvorstands er schon geleitet hat, kann er gar nicht mehr zählen: Seit 20 Jahren ist Tobias Utter ehrenamtlicher Präses des Dekanats Wetterau. Der Bad Vilbeler steht dem Vorstand (DSV) vor, der gemeinsam mit der Synode wichtige Entscheidungen für die Zukunft des Dekanats Wetterau trifft.

2001 wurde Utter zum ersten Mal von der Synode zum Präses gewählt. Damals hatten sich die Dekanate Bad Vilbel und Friedberg zusammengeschlossen, später kam Butzbach hinzu. »Somit bin ich in vier Jahren dreimal gewählt worden«, erzählt Utter, der schon zuvor ehrenamtlich in der Kirchengemeinde aktiv war.

An vieles in den 20 Jahren erinnert sich der Massenheimer gerne zurück: Das groß gefeierte Reformationsjubiläum 2017 mit einem Empfang in Friedberg zum Beispiel. »Generell gab es viele spannende Themen und Veranstaltungen, bei denen auch immer wieder politische Prominenz zu Gast war.«
»Ich begegne durch mein Amt vielen Menschen. Das ist toll«, sagt Utter. »So habe ich auch die wunderbare Vielfalt des Dekanats entdeckt, mit all seinen bunten und unterschiedlichen Gemeinden. Ich kann nur jedem raten, auch mal die Nachbargemeinde zu besuchen und zu entdecken.«

Die Tätigkeit als Präses fordert viel Zeit. Nicht nur für die monatlichen Sitzungen des DSV. Zu Utters Aufgaben gehört es auch, Personalgespräche zu führen oder über Verträge zu verhandeln. Seine Rolle bei den Synoden-Tagungen und im DSV beschreibt er als moderierend. »Ich sehe mich als Vermittler zwischen Pfarrpersonen, also Hauptamtlichen, und Ehrenamtlichen.« So manch aufregende Synode hat es in den 20 Jahren gegeben, bei der Utter aber stets die Ruhe bewahrt hat. Seine Erfahrung als Landtagsabgeordneter hilft ihm oft.
Neben etlichen DSV-Sitzungen, Hunderten verabschiedeten Beschlüssen und gut abgewägten Entscheidungen, blickt Utter auch auf die große Entwicklung des Dekanats zurück. »Wir haben die Fach- und Profilstellen der Referenten geschaffen, und das Dekanat ist mehr und mehr zum verlässlichen Ansprechpartner für die Gemeinden geworden«, berichtet er.
Und es ist gewachsen: Durch die Übernahme der Evangelischen Familienbildung etwa oder die Einrichtung einer Gemeindeübergreifenden Trägerschaft für Kindertagesstätten im Dekanat (kurz GüT).

Die Zukunft der Kirche beschäftigt den Präses sehr. »Wir können da wirklich etwas bewegen«, sagt er. Dabei befinde sich das Dekanat wie die evangelische Kirche allgemein in einem Zwiespalt zwischen Strukturentscheidungen und dem gelebten Glauben.
Im Frühjahr setzen sich die Synode und der DSV neu zusammen. »Wenn ich gewählt werde«, so Utter »dann mache ich auch nach 20 Jahren gerne noch weiter.«

Der Synodalvorstand
Die jeweiligen Synodalvorstände der Dekanate vertreten und repräsentieren ihr Dekanat nach außen. An der Spitze steht eine ehrenamtliche tätige Person, der oder die Präses. Der Dekanatssynodalvorstand trifft sich in regelmäßigen Abständen und berät zum Beispiel in Personalfragen, über geplante finanzielle Ausgaben oder neue Projekte, an denen sich das Dekanat beteiligen soll. (zlp)