Veröffentlicht am

Selbsthilfe-Angebote

Bei den Gruppen der Bürgeraktive steigt erfreulicherweise der Anteil der Männer

Gut gelaufen: Beraterin Eva Rabold blickt mit Vorstand und Interessierten auf ein gelungenes Jahr der Bürgeraktive Bad Vilbel zurück. Foto: Seipp
Gut gelaufen: Beraterin Eva Rabold blickt mit Vorstand und Interessierten auf ein gelungenes Jahr der Bürgeraktive Bad Vilbel zurück. Foto: Seipp

Depressionen, Probleme in der Familie oder mit Alkohol: Es gibt viele Extremsituationen, in denen man nicht allein sein sollte. Doch an wen soll man sich dann wenden? Die Bürgeraktive Bad Vilbel bietet ein großes Spektrum an Selbsthilfegruppen, in denen sich die Betroffenen gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Bad Vilbel. „Wir hatten im vergangenem Jahr 156 Beratungen, dabei fiel ein Großteil auf Frauen aus“, erklärt Eva Rabold, Leiterin der Bürgeraktive Bad Vilbel, beim Jahrestreffen der Mitglieder. „Allerdings hat sich auch die Zahl bei den Männern in den vergangenen Jahren stark verbessert, mit 39 Beratungen liegen wir da eigentlich recht hoch.“

Acht neue Gruppen

Physische Erkrankungen nahmen dabei einen großen Teil ein, gefolgt von Behinderungen. „Suchtprobleme haben wir weniger häufig, dafür gibt es hier in Bad Vilbel aber auch andere Stellen. Es ist aber auffällig, dass Männer sehr wenig über psychische Leiden sprechen wollen, dies liegt wahrscheinlich an gängigen Stereotypen: Die Männer wollen keine Schwäche zeigen, während Frauen leichter über Gefühle reden können. Erst langsam verändert sich das.“

Besonders gut besucht waren die von Ärzten und Therapeuten gehaltenen Vorträge zu medizinischen und psychologischen Themen, darunter Herz- und Kreislauferkrankungen und psychische Widerstandsfähigkeit. „Wir nutzen diese Vorträge, um zu sehen, wie gut bestimmte Themen ankommen. Sollten sich genug Interessierte finden, können auch neue Gesprächskreise gegründet werden“, erklärt Silke Schöck. Zum ersten Mal wurden die Vorträge auch von Gebärdendolmetschern begleitetet, um Gehörgeschädigten die Teilnahme zu ermöglichen.

Durch die Veranstaltungen ergaben sich acht neue Selbsthilfegruppen, darunter auch ein Kreis für die Angehöriger psychisch Erkrankter und eine Gruppe für Eltern von ADHS-betroffenen Kindern. „Dass diese Vorträge so gut angenommen wurden und sich in mehreren Fällen so viele Interessierte fanden, dass neue Gruppen gegründet wurden, ist ein tolles Zeichen. Wir hoffen, dass sich diese positive Entwicklung auch in diesem Jahr fortsetzen wird“, sagt Schöck.

Doch nicht nur bei den Veranstaltungen hat sich einiges getan. So war der Verein im vergangenen Jahr in der Öffentlichkeitsarbeit sehr präsent: Mitglieder nahmen am Quellenhalbmarathon teil, und auch der Selbsthilfetag der Bürgeraktiven war gut besucht.

„Alles in allem war es ein sehr erfolgreiches und spannendes Jahr für uns“, erklärt Vorsitzender Udo Knietsch. Und auch für die Zukunft ist einiges geplant: So will der Verein noch mehr Menschen auf die Bürgeraktive aufmerksam machen, getreu dem Motto „miteinander und füreinander“. (asp)