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Sicherer Kreisel

Wird nun doch ein Fußgängerüberweg am Verkehrskreisel der Siedlung Lupinenweg im Stadtteil Dortelweil geschaffen? Die Stadt Bad Vilbel hat dem Ortsbeirat dazu eine Prüfung versprochen. Auch der Wetteraukreis will sich möglicherweise an einer Querung der Kreisstraße 10 beteiligen – aber erst auf Anfrage durch die Stadt.

Bad Vilbel. Es dauert nur ein paar Sekunden. Wer die Siedlung Lupinenweg zu Fuß durch ein Tor in der Lärmschutzwand verlässt, steht direkt vor der Aufzugstür und ist sogleich über der Brücke, welche die Kreisstraße 10 überspannt. Viele Anwohner sowie die Schulkinder gehen aber lieber über den ungesicherten Kreisel. Das hat zuletzt zu sehr langen Debatten im Dortelweiler Ortsbeirat geführt (die FNP berichtete). Die Stadt müsse dort für eine fußläufige Querung sorgen, war der Tenor der Aussagen.

Initiator ist verärgert

Heraus kam in der Sitzung des Ortsbeirates zunächst jedoch nur ein Prüfantrag zu einer möglichen Umgestaltung des Verkehrskreisels. Das ärgert vor allem den Initiator des Antrages, mit dem die Schaffung eines Zebrastreifens erreicht werden soll, den Grünen-Ortsbeirat Kurt Sänger.

In einem Leserbrief an die FNP formuliert er, Prüfanträge seien sinnlos, da sie „nach meiner bisherigen Erfahrung im Ortsbeirat eher zur politischen Verschleppung eines Problems“ führten.

Das Problem der Verkehrssicherheit am Lupinenweg sei, so betont Sänger, aber „dringlichst zu lösen“. Die Fraktionen von SPD, FDP und CDU sowie eine Stimmenthaltung der Grünen favorisierten aber den Prüfantrag. Enttäuscht klagt Sänger die „verschnarchte Tigerenten-Mehrheitsfraktion mit den roten Pünktchen“ an, die sich lieber mit den Sitzbezügen im neuen Vereinsheim beschäftige.

Dennoch scheint bald Bewegung in die Angelegenheit zu kommen. Weil es sich bei der K 10 um eine Kreisstraße handelt, sei der Wetteraukreis dort Baulastträger, also zuständig, erläutert Kreis-Pressesprecher Michael Elsaß auf Anfrage der FNP. Wenn dort mehr Verkehrssicherheit gewünscht werde, müsse der Kreis die Landesbehörde Hessen Mobil einschalten. Diese würde dann zunächst eine Verkehrszählung veranstalten.

Dann, so Elsaß weiter, entscheide sich, ob der Kreis dort einen Fußgängerüberweg baue oder ob mit Beteiligung der Stadt auch eine Verkehrsampel installiert werde. Allerdings werde der Wetteraukreis erst auf Anfrage der Stadt Bad Vilbel tätig, betont Elsaß.

Finanzierungsfrage

„Wir wollen uns das erst einmal selbst angucken“, kündigt der Bad Vilbeler Verkehrsdezernent Jörg Frank (CDU) im Nachgang des Ortsbeirats an. Die Tiefbauabteilung werde die Örtlichkeit in den nächsten Wochen prüfen – auch wegen der Anregung eines FNP-Lesers, dort eine Rampe anzubringen, damit die Brücke auch beim Ausfall des Fahrstuhls für Eltern mit Kinderwagen und Räder passierbar werde.

Er nehme die Anregung, dass auch der Kreis eine Querung prüfen würde, „gerne auf“ sagt Dezernent Frank. Doch das komme erst als zweiter Schritt in Betracht. Denn auch wenn der Kreis einen Zebrastreifen baue, bleibe die Frage, wer die Gehweganbindung und den Unterhalt der Anlage mit Straßenbeleuchtung finanziere.

Im Übrigen, betont Frank, könnten die Rad fahrenden Kinder auch bis zur Friedberger Straße auf dem Gehweg fahren und dann über die Konrad-Adenauer-Allee auf den Radweg in Richtung des Schulzentrums abbiegen.