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Sie wandern wieder

Nabu warnt und hilft: Kröten unterwegs

Nabu-Helfer graben Eimer am Amphibien-Schutzzaun neben der Kreisstraße zwischen Rendel Scharmühle und Gronau ein. Foto: Privat
Nabu-Helfer graben Eimer am Amphibien-Schutzzaun neben der Kreisstraße zwischen Rendel Scharmühle und Gronau ein. Foto: Privat

Karben. Bedingt durch die milde Witterung hat die Kröten- und Froschwanderung leicht eingesetzt. Deshalb rechnet der NABU Karben damit, dass diese Wanderung bald richtig losgeht. Wann das genau der Fall sein wird, hängt von der lokalen Tages- und Nachttemperatur sowie davon ab, ob es feucht genug ist. Im Rahmen einer solchen Wanderung müssen die Kröten und Frösche mitunter einige 100 Meter, manchmal sogar bis zu 1000m, zurücklegen, um ihre Laichgewässer zu erreichen. Dabei überqueren sie auch Wege und Straßen, auf denen viele Tiere zu Tode kommen.

In Karben gibt es einen Schwerpunkt, wo im Frühjahr eine große Zahl von Erdkröten in einen nahen Teich zieht. Es handelt sich um den so genannten Klötzelteich in der Nähe des Pfadfinderlagers in Petterweil. Um diesen Teich zu erreichen, müssen die Kröten einen für den Verkehr gesperrten Feldweg überqueren. Trotzdem wurden in den vergangenen Jahren immer wieder etliche Kröten von Fahrzeugen überfahren. Dabei werden Tiere nicht nur durch die Fahrzeugräder getötet, sondern auch durch den Sog, der schon ab einer Geschwindigkeit von 35 km ausreicht, um die Tiere gegen das Bodenblech zu schleudern und u.a. die Lungen der Tiere zu zerstören. Der NABU bittet die Stadt Karben, diesen Weg zum Schutz der Tiere zu sperren.

Im übrigen wird es während dieser Zeit bis in den April hinein auch an anderen Stellen in der Gemarkung zu solchen Wanderungen kommen. Besonders gefährdet ist auch die Straße zwischen Klein-Karben und Rendel sowie der Feldweg Richtung Scharmühle durch die Rendeler Wiesen. Der NABU bittet alle Verkehrsteilnehmer, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen und die Wege in der Dämmerung zu meiden, wenn sich hier Kröten oder Frösche befinden.

Für den Bereich der Scharmühle zwischen Rendel und Gronau entlang der K247 wird in einem Zeitraum von ungefähr fünf bis sechs Wochen ab Anfang März ein zirka 700m langer Amphibienschutzzaun aufgebaut. Die Amphibien werden in eingegrabene Fangeimer umgeleitet und von freiwilligen Helfern über die Straße gebracht. In den letzten Jahren wurden auf diesem Weg jedes Jahr um die 1000 Amphibien vor dem Straßentod an der Scharmühle gerettet. Bei Wind und Wetter müssen die Helfer täglich zwischen 22 und 23 Uhr sowie morgens in der Dämmerung die Tiere aus den Eimern sammeln und über die Straße tragen.

Außerdem werden noch weitere Helfer für den Zaunaufbau am Vormittag des Samstag, 4. März, gesucht. Wer sich über die NABU-Aktion informieren möchte, kann sich an die Organisatorin, Katrin Lind, per E-Mail kroetenretter_karben@ yahoo.de wenden. (cwi)