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Signal gegen das Wegwerfen – Sammelaktion vom NSG-Arbeitskreis für Müllvermeidung und Recycling

Bad Vilbel. „Vieles, was wir wegwerfen würden, kann noch nützlich sein“, sagt Hans Ludwig Laupus von der Naturschutzgesellschaft (NSG). In diesem Sinne veranstaltete der NSG-Arbeitskreis Müllvermeidung und Recycling wieder seine Handy- und Korksammlung am Zentralparkplatz.

Seit gut 20 Jahren setzt sich Laupus mit solchen Sammlungen für die Wiederverwertung von Rohstoffen ein. „Wegwerfen ist die einfachste Entsorgungsvariante“, weiß der Gronauer – und will aktiv dagegen arbeiten. So steht für ihn nicht das Sammelergebnis im Zent-rum der Aktion, sondern den Recyclinggedanken weiterzutragen. Anderthalb Müllsäcke Kork, vier ausgediente Handys und zahlreiche informative Gespräche er-brachte die Samstagsaktion.

Im Dienste der Natur kooperiert die NSG für die Sammelaktion mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU). „Über den BUND gehen die Korken in Behinderteneinrichtungen und werden zu ökologischen Baudämmstoffen weiterverarbeitet“, schildert Laupus am Stand dem Ehepaar Helga und Gerhard Walter. Die Handys hingegen gehen an den NABU, der mit der Renaturierung der unteren Havel das größte europäische Flussrenaturierungsprojekt unterstützt. Dazu arbeitet die Umweltorganisation seit 2005 mit einem Mobilfunkkonzern zusammen. „Pro gesammeltem Telefon zahlt dieser einige Euro für das Umweltprojekt“. Bereits im ersten Aktionsjahr flossen der Havel auf diesem Weg fast 48000 Euro allein durch das Handy-Recycling zu. Bei der Verwertung der Handys wird zwischen Recycling und Wiederverwendung unterschieden. Geeignete Geräte würden nach Aufarbeitung in Entwicklungsländern weiter genutzt und die übrigen in weiterverwendbare Einzelteile zerlegt oder fachgerecht entsorgt. Entgegen der vollständigen Neuproduktion von Handys, werde so eine günstigere Rohstoff- und Energiebilanz angestrebt. Den Auswirkungen der Wegwerfgesellschaft könne mit vielen kleinen Schritten etwas entgegengesetzt werden, meint Laupus und empfiehlt das Schwarze Brett auf der städtischen Internetseite.