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»Solidarisch durch die Krise«

Rund 50 Bürger und Bürgerinnen solidarisierten sich am Montagabend vor dem Alten Rathaus in Bad Vilbel mit den Bekämpfern der Corona-Pandemie. Sie setzten so ein Zeichen gegen die Proteste der Impfgegner und der »Spaziergänger«, die Corona-Schutzmaßnahmen ablehnen. Foto: Fauerbach
Rund 50 Bürger und Bürgerinnen solidarisierten sich am Montagabend vor dem Alten Rathaus in Bad Vilbel mit den Bekämpfern der Corona-Pandemie. Sie setzten so ein Zeichen gegen die Proteste der Impfgegner und der »Spaziergänger«, die Corona-Schutzmaßnahmen ablehnen. Foto: Fauerbach

Für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen »Spaziergänger«

Bad Vilbel. Unter dem Motto »Solidarisch durch die Krise« hatte Angelika Ungerer alle Bürger und Bürgerinnen aus Bad Vilbel und der Region am Montagabend zu einer Versammlung vor das Alte Rathaus eingeladen. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch Kommunalpolitiker, versammelten sich auf dem Marktplatz neben dem Alten Rathaus, um die Privatinitiative von Ungerer zu unterstützen und auch, um ein Zeichen gegen die Demonstranten zu setzen, die sich am Montagabend wieder in der Quellenstadt verabredet hatten, um gegen die Corona-Maßnahmen mit einem »Spaziergang« zu protestieren.

Ungerer sagte: »Dies ist ein klares Zeichen der Solidarität mit den Menschen, die diese Pandemie für uns alle stemmen müssen.« Dazu gehörten Ärzte, Pfleger, Feuerwehr, Polizei, Verkäufer, Einzelhändler, Erzieher, Lehrer, Mitarbeiter der Rettungsdienste und der Müllabfuhr. »Sie alle halten unsere Infrastruktur in der Pandemie aufrecht.« Alle, die zur Versammlung gekommen seien, zeigten, dass sie zu den Maßnahmen stehen, die die Menschen durch die Pandemie begleiten.

Alle Teilnehmer trugen eine FFP2- oder medizinische Maske. Teils hatten sie Kerzen dabei. Diese entzündeten sie, um anschließend in einer Gedenkminute allen an oder mit Corona Verstorbenen zu gedenken. Zu den Unterstützerinnen gehörten auch fünf der 16 Mitglieder, der von Ungerer im Frühjahr 2019 gegründeten Initiative »Omas gegen Rechts Wetterau«. Eine »Oma gegen Rechts« sagte: »Wir nehmen heute an Gegenveranstaltungen zu den Montags-Demonstrationen in Bad Vilbel und Bad Nauheim teil.« Ein Massenheimer begründet seine Teilnahme so: »Mir geht es darum, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erhalten, und die Schwachen zu schützen. Wer sich nicht impfen lässt, riskiert die Ansteckung vieler Menschen. Dadurch verschärft sich die Notlage in den Krankenhäusern und alle, die dringend operiert werden müssen, leiden unter dieser Situation.« Ein Kernstädter fügt hinzu: »Durch den Impfschutz kann das Personal in den Krankenhäusern, aber auch in allen anderen von Angelika Ungerer genannten Einrichtungen zu unser aller Vorteil entlastet werden.«

Mit Blick auf die sich langsam vor dem Brod’schen Sprudel versammelnden Montags-Demonstranten, die gegen Corona-Maßnahmen und Impfungen protestierten und keine Masken trugen, sagte eine Kernstädterin: »Wir müssen uns entschlossen gegen alle nicht demokratischen Umtriebe stellen.«

Menschenkette am kommenden Montag
Begleitet wurde die nicht angemeldete Versammlung und der sich langsam in Richtung Niddaplatz in Bewegung setzende Demonstrationszug mit rund 100 Teilnehmern von Polizeihauptkommissar Michael Pollesch und einem Dutzend Polizisten aus der Polizeistation in Bad Vilbel. Weitere waren in Karben im Einsatz. Dort versammelten sich rund 30 »Spaziergänger«.

Wie die Polizei informiert, seien beide Versammlungen, die rund eineinhalb Stunden gingen, friedlich verlaufen. In Karben habe es »gar keine Auffälligkeiten gegeben.« In Bad Vilbel sollen sechs Personen gegen die Versammlungsauflagen verstoßen haben. Die Beamten leiteten entsprechende Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

Angelika Ungerer kündigte derweil an, am Montag, 10. Januar, ab 17.30 Uhr als Zeichen gegen die Demonstranten eine Menschenkette um das Alte Rathaus bilden zu wollen. Sie ruft alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme auf. (fau)