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SPD kritisiert Baumfällungen

Karben. Von wegen Weihnachtsruhe: Das Fällen von vier Bäumen am Hallenfreizeitbad-Parkplatz vier Tage vor Weihnachten sorgt für reichlich Diskussionen in Karben. Die Stadtwerke hatten die Platanen entfernen lassen, weil ihre Wurzeln eine Gasleitung im Boden bedrohten. Stadtrat Michael Ottens (FW) hatte die Fällung im Sommer angekündigt.

Fassungslos sei sie, dass die Platanen „völlig überraschend“ gefällt worden seien, erklärt SPD-Bürgermeisterkandidatin Susanne Kassold. Es habe laut Leitungsbetreiber Mainova keine akute Gefährdung gegeben, die Fällung sei nicht nötig gewesen. Die Bäume zu fällen, anstatt die Leitung zu schützen, indem die Wurzeln behandelt würden, sei eine „wirtschaftliche Entscheidung“ gewesen, sagt Kassold.

„Die Stadt hat sich rein auf den finanziellen Aspekt fokussiert und diesen über die Wünsche der Bürger gestellt.“ Wenn man so „mit dem Willen der Bevölkerung umgeht, darf man sich nicht wundern, wenn die Politikverdrossenheit steigt“. Mit ihr als Bürgermeisterin werde es „nicht zu solch einem Verhalten kommen“, weil sie „stets versuche, die Wünsche der Bürger zu berücksichtigen“.

An falscher Stelle

Amtsinhaber Guido Rahn (CDU) verteidigt die Fällung. „Die Bäume standen einfach an der falschen Stelle.“ Das wolle er nicht als Vorwurf verstanden wissen, weil sie vor 25 Jahren dort gepflanzt worden seien. Die Wurzelbehandlung sei nicht möglich gewesen: „Laut Gutachter wäre danach die Standsicherheit der Bäume gefährdet gewesen“, so Rahn.

Das Geld, das ein Umverlegen der Gasleitung gekostet hätte, sei besser ins Pflanzen von 20 neuen Bäumen investiert. Damit habe die Stadt schon begonnen: Entlang der Landesstraße L 3205 im Stadtzentrum sei eine Allee geplant zwischen Volksbank/City-Center und der Brunnenstraße. Die ersten Bäume seien gepflanzt.

Zudem ist der Bürgermeister mit der Kritik des BUND nicht einverstanden. Denn beim Beschneiden der Platanen an der katholischen Kirche auf Wunsch der Anwohner habe der BUND diesen Rückschnitt kritisiert. Nun habe dessen Vorsitzende Ulrike Loos genau das als Alternative für die Hallenbad-Platanen vorgeschlagen. Rahn: „Egal wie wir es machen: Wir können es nicht jedem recht machen.“ (den)