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Stada steuert auf ein – Generikahersteller erzielt 61 % Umsatz im Ausland

Bad Vilbel. Der Generikahersteller Stada erntet die Früchte seiner Expansion ins Ausland. Nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Halbjahr sieht sich das Unternehmen vor dem zwölften Rekordjahr in Folge. „Unsere Strategie, das Ausland zu stärken, geht voll auf“, erklärte Stada-Chef Hartmut Retzlaff. In Deutschland entpuppt sich Stada als Nutznießer der Gesundheitsreform: Dank der Rabattverträge seiner Billigmarke Aliud mit den Krankenkassen konnte Deutschlands drittgrößter Hersteller von Nachahmermedikamenten im Vergleich zur Konkurrenz Boden gut machen.

Im ersten Halbjahr steigerte Stada das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um mehr als ein Drittel auf 101,6 Millionen Euro und traf damit die Erwartungen. Der Überschuss kletterte um 38 Prozent auf 58,3 Millionen Euro, der Umsatz um 27 % auf 737,4 Millionen Euro. Im Ausland zogen die Erlöse um 35 % an. Hier zahlt sich für Stada der Kauf der serbischen Hemofarm aus, der größte der Firmengeschichte. Stada erzielt inzwischen 61 % (Vorjahreszeitraum: 57 %) des Umsatzes im Ausland und hat vor kurzem den Kauf der russischen Makiz angekündigt.

Auf dem Heimatmarkt baute Stada den Marktanteil im ersten Halbjahr auf 10,8 von 9,2 Prozent aus. Stada setzte im Inland 291 Millionen Euro um, ein Plus von 16 Prozent. Der deutsche Generikamarkt ging nach starken Preissenkungen zahlreicher Anbieter zeitgleich um elf Prozent zurück.

Aliud, die keinen Außendienst hat, steigerte die Erlöse um 77 Prozent. Die Entwicklung geht aber zu Lasten des eigenen Generika-Vertriebs von Stada, in dem die Zahl der Mitarbeiter um 20 Prozent auf knapp unter 200 reduziert wurde. „Ich kann nicht einerseits Rabatte geben und andererseits Pharmareferenten beschäftigen, die keinen Einfluss mehr auf die Verordnungen haben“, sagte Retzlaff. Wenn die Nachfrage auf Dauer zu einem wesentlichen Teil über Rabattverträge gesteuert werde, seien größere personelle Einschnitte im deutschen Generika-Vertrieb unvermeidbar. Seit April müssen Apotheken dasjenige Medikament abgeben, für das die Kasse des Patienten eine Rabattregelung mit dem Hersteller vereinbart hat.

Stada erwartet in einzelnen Märkten weitere regulatorische Eingriffe, starken Wettbewerb und Preiskämpfe. Die Zuversicht kann das aber nicht dämpfen. 2007 strebt der Vorstand erneut Rekordwerte bei Umsatz und Ertrag an. (reu/sam)