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Street Dance hoch im Kurs

Fast 20 Kinder haben sich zu dem diesjährigen Workshop im Jukuz mit Sina Bommersheim (3.v.l.) angemeldet. Angelika Möller (Mitte) freut sich über die hohe Teilnehmerzahl. Foto: Georgia Lori
Fast 20 Kinder haben sich zu dem diesjährigen Workshop im Jukuz mit Sina Bommersheim (3.v.l.) angemeldet. Angelika Möller (Mitte) freut sich über die hohe Teilnehmerzahl. Foto: Georgia Lori

Karben. Sozialpädagogin Angelika Möller freut sich über den Ferien-Workshop im Jugendkulturzentrum (Jukuz), der vor etwa fünf Jahren das erste Mal stattgefunden hat. Mittlerweile hat sich der Kurs etabliert. Denn Street Dance steht bei Jugendlichen hoch im Kurs. Sina Bommersheim aus Rosbach leitet den Kurs mit 20 Kindern von 9 bis 14 Jahren. Als Abschluss des dreitägigen Kurses gibt es eine Aufführung für die Eltern. »Einige Kinder sind dabei, die noch nie getanzt haben«, sagt Möller. Bommersheim ist Vorbild, zeigt den Kindern die Schritte auf der Bühne zur passenden Musik und tanzt selbst.
Auch die Tanzkultur wird vermittelt
Sie unterrichtet in Frankfurt. »Wir sind mit der mobilen Tanzschule ›Mainhattan Dance‹ unterwegs und ich arbeite mit den Mitgliedern der Tanzschule für den Verein zur Förderung der urbanen Tanz- und Hip-Hop-Kultur«, sagt sie. Sie konzipiert vorwiegend Projekte im gesamten Rhein-Main-Gebiet und beantragt dafür Gelder. Die ausgebildete Tanzlehrerin hat schon am ersten Tag des Kurses eine Choreografie mit den Kindern erarbeitet. Am zweiten Tag folgte das Erlernen von Schritten, die in den Old-School-Bereich fallen, also ihren Ursprung in den 70er- und 80er- Jahren haben. Nach der Fertigstellung der Choreo zeigt Bommersheim ihren Teilnehmern Beispiele auf dem Laptop. Dabei gehe es darum, in welchem Stadtteil von New York und wann Breakdance oder ursprünglich Breaking begonnen habe. Die auf der Straße getanzte Tanzform habe mit Technik und Know-how und nicht mit Kraft zu tun.
Entstanden ist Breaking als Teil der Hip-Hop-Bewegung unter afroamerikanischen Jugendlichen. Der Einfluss von Salsa ist spürbar. »Wichtig ist auch, wie die Kultur zu Hause gelebt wird«, sagt Bommersheim.
Maria tanzt in ihrer Freizeit in einem Hip-Hop-Kurs. »Mir gefällt einfach alles. Ich bin mit Tanzen aufgewachsen, weil meine Schwester auch sehr viel tanzt. Zu Hause tanzen wir alle, auch meine Mama, doch ich bin die einzige in der Familie, die sich zu einem Tanzkurs angemeldet hat«, sagt sie. Joshua (9) lobt, dass er im Kurs lernt, wie er gut tanzen kann. Er mag besonders gerne Breakdance. Lilly (10) tanzt zu Hause zu Songs. Sie mag Klassik, aber auch moderne Lieder. »Ich tanze einfach darauf los«, sagt sie. Kira (9) erinnert an ein Gespräch mit ihrer Mama, die sie gefragt habe, ob sie die ganzen Ferien über zu Hause sitzen wolle. Sie habe geantwortet, dass sie tanzen wolle. Daraufhin habe ihre Mama sie zu dem Kurs angemeldet. Es mache ihr großen Spaß und das Erlernen der Schrittfolge sei für sie nicht so schwierig.
Marion (11) hat daheim Tanz-Videos gesehen und wollte es live erleben. »Früher war ich in Rendel in einem Verein. Wir tanzten einmal pro Woche. Zu Hause denke ich mir manchmal einen Tanz aus, den ich mit Freundinnen tanze«, sagt sie. Tänzerin werden möchte sie später jedoch nicht.
Bommersheim versucht den Kindern zu vermitteln, dass es zu dieser Tanzkultur gehört, wenn der Tänzer seine Bewegungen beim Tanzen an Ort und Stelle improvisiert und die Interpretation von jedem Einzelnen gleichwertig ist. Über die große Nachfrage in Karben hat sie sich sehr gefreut. (gia)