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Streit um die Grünpflege – Bisher würden die wertvollen Gehölze nach der Bubikopf-Methode geschnitten

Bad Vilbel. Im Heilsberger Ortsbeirat ist herbe Kritik von Mandatsträgern wie Bürgern an der städtischen Grünflächenpflege aufgekommen, ausgelöst durch Anträge und Anfragen des Grünen Manfred Kissing.

Nachdem Ortsvorsteher Klaus-Peter Schulz (CDU), zugleich Vorsitzender des SSV Heilsberg, erläutert hatte, dass es sich bei Fällungen westlich des Sportgeländes um kranke oder beschädigte Bäume handelte, regte Kissing an, die Baumreihe mit heimischen Gewächsen zu komplettieren. Außerdem sollte die Thuja-Hecke durch eine Blütenhecke ersetzt werden, die als Vogelschutz und Bienenweide eine Aufwertung sowohl in ästhetischer als auch ökologischer Hinsicht darstelle. In Zukunft sollten Blütensträucher „nach fachlichen Gesichtspunkten durch einen Erhaltungsschnitt gepflegt werden“, regte Kissing, der als Lehrer für Garten- und Landschaftsbau arbeitet, an. Bisher würden die wertvollen Gehölze nach der Bubikopf-Methode geschnitten. Blüten- und Fruchtschmuck kämen nicht zur Geltung. Im Bürgergespräch wurde er von Heilsbergern massiv unterstützt.

Schulz und Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) verwiesen auf einen Konflikt zwischen Bäumen und Sträuchern einerseits und der Sportplatzpflege andererseits. Blütenstaub, Blätter, Wurzeln und Beschattung ließen sowohl Rasen- als auch Kunstrasenplätze veralgen. Das erfordere aufwändige Pflege- und Reinigungsarbeiten, die das Gartenamt nicht leisten könne. Deshalb sei nicht vorgesehen, die Baumlücken zu schließen. Die vielfältigen Aufgaben der Stadtgärtner machten es auch erforderlich, Sträucher zeitsparend mit der Schere zu schneiden. Kissing widersprach, die „ständige Verstümmelung“ von Sträuchern sei teurer und brauche „deutlich mehr Manpower als ein fachgerechter Schnitt nur alle drei bis vier Jahre“. Am Sportplatz wäre die Konsequenz dieser Argumentation, alle 50 bis 80 Jahre alten Bäume zu entfernen. Die Lücken und dazu die Thuja-Hecke vermittelten den Eindruck von „gewollt und nicht gekonnt“. „Wir sollten untersuchen, ob wir nicht tatsächlich zu viel Schnitt haben“, bemerkte Frank. Schulz schlug vor, am Sportplatz einen Ortstermin mit dem Gartenamt zu vereinbaren. Zudem habe Bauamtsleiter Erik Schächer als Chef der Fachabteilung zugesagt, in der nächsten Ortsbeiratssitzung am 9. Juni, zu der Thematik Stellung zu nehmen. Die Abstimmung über Kissings Anträge wurde einvernehmlich vertagt. (bep)