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Tempo 30 bleibt

Stadt plant Umbau – Probleme mit Finanzierung sind gelöst

Gestaltungsideen sind nun gefragt: Dieser Teil der Hauptstraße im Karbener Stadtteil Okarben harrt als letzter seiner Sanierung. Foto: den
Gestaltungsideen sind nun gefragt: Dieser Teil der Hauptstraße im Karbener Stadtteil Okarben harrt als letzter seiner Sanierung. Foto: den

Die Hauptstraße in Okarben muss ihre Tempo-30-Zone bei der Sanierung doch nicht verlieren. Dafür hat die Stadt die Probleme bei der Finan- zierung gelöst. Doch nun gibt es das nächste Problem: Eine Umgestaltung der Straße wollen einige Okarbener
gar nicht.

Karben. Das hat die Okarbener mal so richtig aufgeschreckt: Damit der letzte Teil der Hauptstraße saniert werden kann, müsse dort die Tempo-30-Zone entfallen, damit das Land Fördergeld zahlt. Die Hiobsbotschaft aus dem Rathaus führte zu eifrigem Kopfschütteln. Es regte sich Protest. Ortsvorsteher Karlheinz Gangel (CDU) machte seinem Ärger Luft: „Das wäre ein Schritt in die Steinzeit“, schimpft er vernehmbar.

Viele schnelle Autos

Ebenso dürften keine Parkplätze wegfallen und die Gehwege müssten nicht noch breiter werden. Das hatte die ursprüngliche Planung vorgesehen. Schon bald hatte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) Entwarnung gegeben:

Durch den Wechsel des Förderprogramms kann nun die Tempo-30-Zone erhalten bleiben. Bis Ende September müsse die Stadt dafür aber eine konkrete Planung beim Land zur Genehmigung einreichen, erklärt Stadtrat Sebastian Wollny (CDU).

Ziel des Umbaus sei es, eine echte Verkehrsberuhigung zu erreichen, „damit dort langsamer gefahren wird“, erklärt er. „Dafür bitten wir um Wünsche des Ortsbeirats.“ Die aber bleiben an diesem Abend aus: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie man die Straße umgestalten soll“, sagt der Ortsvorsteher.

Zumal kein Anwohner einen Baum vor seinem Haus stehen haben wolle. Gangel: „Das genügt doch, dort eine neue Asphaltdecke drüberzuziehen.“ SPD-Urgestein Heinz Jörg pflichtet ihm bei. „Die Hauptstraße muss nicht verändert werden.“ Es genüge, die Stolperfallen auf den Gehwegen zu beseitigen. Schlimm sei allerdings der starke Verkehr mit zu schnellen Autos und zu vielen Lastwagen. „Die fahren hier sogar ins Industriegebiet Klein-Karben durch“, schimpft Jörg.

Ideen? Fehlanzeige

Deshalb plädiert SPD-Ortsbeiratsmitglied Matthias Flor auch für das Projekt: „Mit der Umgestaltung können wir wenigstens erreichen, dass die Leute nicht mehr 70, sondern nur 45 bis 50 fahren.“ Konkrete Ideen aber kann Stadtrat Wollny an diesem Abend nicht mitnehmen. Nun werde man im Rathaus eine Planung ausarbeiten und dem Ortsbeirat vorstellen. (den)