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Theaterwerkstätten werden kleiner gebaut

Hier sollen die Theaterwerkstätten entstehen. Der Acker liegt zwischen dem Feldweg links und der Friedberger Straße (der alten Bundesstraße 3). Hinter dem Gebüsch liegt der Abstellplatz der Stadtwerke und dahinter die Stadtwerke-Zentrale im Norden von Dortelweil. Foto: Klaus Nissen
Hier sollen die Theaterwerkstätten entstehen. Der Acker liegt zwischen dem Feldweg links und der Friedberger Straße (der alten Bundesstraße 3). Hinter dem Gebüsch liegt der Abstellplatz der Stadtwerke und dahinter die Stadtwerke-Zentrale im Norden von Dortelweil. Foto: Klaus Nissen

Bad Vilbel. Elf Monate sind vergangen, seit Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) den Bauantrag für die Theaterwerkstätten unterschrieb. Die Stadtverwaltung schickte sie prompt ans Kreisbauamt. Doch bis heute ist noch kein Bescheid ins Rathaus geflattert. »Ich hoffe, dass die Genehmigung bald kommt«, sagte Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann vor dem Kulturausschuss.
Die Organisatoren der Burgfestspiele seiend dringend auf das Gebäude angewiesen. Die Bühnenbildner und die Schauspieler müssten unter schwierigen Umständen werkeln und proben. Der Kostümfundus in der Zehntscheune sei von herabtropfendem Regenwasser bedroht, berichtete Kunzmann. In den Werkstätten gehe es sehr eng zu. Für die Schauspielproben sei das Kurhaus inzwischen weggefallen. Die Vorbereitungen auf die nächste Saison laufen jetzt in einem Keller am Riedweg, im verfallenden Georg-Muth-Haus auf dem Heilsberg und in der alten Dortelweiler Reithalle, die staubig, im Sommer heiß und im Winter kalt sei. »Das ist ein echt prekärer Arbeitsplatz«, sagte Kunzmann.
Schon Anfang 2020 bewilligte das Stadtparlament bis zu zehn Millionen Euro für einen Neubau. Nur die Grünen stimmten dagegen, weil sie den auserkorenen Bauplatz am Nordrand von Dortelweil falsch finden. Die Theaterwerkstätten würden dort mehr als einen Hektar besten Ackerlandes verbrauchen. Das Gelände zwischen den Stadtwerken und dem Grünschnitt-Lager muss noch mit Versorgungsleitungen erschlossen werden.
Gebäude
etwa zehn Meter kürzer

Im Laufe dieses Jahres bearbeitete der Kulturamtsleiter den Bauplan mit einem Rotstift. So will er verhindern, dass Kostensteigerungen das ganze Projekt gefährden. Er hofft auch, dass Material und Arbeit wieder günstiger zu haben sind, wenn endlich losgelegt werden kann und die inflationsbedingte Rezession die Baukonjunktur abgekühlt hat.
Konkret soll das rechteckige Gebäude nicht mehr 3200, sondern 2350 Quadratmeter Nutzfläche bekommen. Es wird etwa zehn Meter kürzer als ursprünglich geplant, sagte Kunzmann vor dem Ausschuss. Das Werkstattgebäude werde nicht mehr eine Gasheizung bekommen, sondern viele Solarmodule auf dem Dach und eine Wärmepumpe. Das Regenwasser soll in eine mindestens 30 Kubikmeter fassende Zisterne fließen.
Die Bauzeichnung sieht zwei Trakte vor, die durch einen breiten, 541 Quadratmeter großen Werkhof voneinander getrennt sind. Hier können die Theaterkulissen für die Festspiele montiert werden. Auf einer Längsseite entstehen unter anderem die Schreinerei, die Schlosserei, Umkleideräume, die Elektrowerkstatt, das Requisitendepot und das Techniklager. Jenseits des Werkhofes will Kunzmann den Raum für die Theatermaler unterbringen, daneben zwei Probenräume mit je 204 Quadratmetern. In der Ecke entsteht der größte Probenraum mit 286 Quadratmetern. Er reicht aus, um auch große Kulissen der Inszenierungen aufzunehmen. Denn geprobt werden soll im originalen Ambiente der späteren Aufführungen.
Sobald endlich die Baugenehmigung da ist, kann die Stadt die Gewerke vergeben. Claus-Günther Kunzmann rechnet mit einer zweijährigen Bauzeit. Frühestens können die Theaterwerkstätten also Ende 2024 in Betrieb gehen. (kni)