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Totalschäden vermeiden

Rasensportplätze - wie hier am Niddasportfeld - müssen gewässert werden, damit sie nicht teuer neu angelegt werden müssen. Foto: Hirschmann
Rasensportplätze - wie hier am Niddasportfeld - müssen gewässert werden, damit sie nicht teuer neu angelegt werden müssen. Foto: Hirschmann

Bad Vilbel. Zuletzt erreichten die Stadtverwaltung mehrere Anschreiben und E-Mails zum Thema der Bewässerung der Rasenplätze auf den Sportanlagen. Hierzu nehmen Bürgermeister Sebastian Wysocki und Erster Stadtrat Bastian Zander wie folgt Stellung:
»Die Stadt ist sich ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern auf der einen sowie der Umwelt auf der anderen Seite bewusst. Vor diesem Hintergrund werden alle Entscheidungen innerhalb der Verwaltung abgewogen. Hierzu zählt auch die Entscheidung zur Bewässerung der Rasenplätze auf den Sportanlagen.
Wir müssen daher zunächst einmal festhalten, dass die Rasenplätze keine Gärten sind, sondern Sportstätten, welche in Bad Vilbel mit einem Millionenetat an Steuergeldern gebaut wurden und nun auch mit einem hohen Aufwand unterhalten werden. Daher müssen bei Rasenplätzen auf den Sportanlagen andere Voraussetzungen gelten als beispielsweise für den heimischen Garten.
Ein DIN-Sportplatz ist nämlich keine natürliche Wiese ist, die sich nach einer Trockenperiode regeneriert, weshalb nicht einfach für zwei Monate das Wasser abgestellt werden kann. Das wäre für die Rasenplätze der Totalschaden, der dann wieder mit einem sehr hohen Aufwand an Steuergeldern saniert werden müsste. In Trockenzeiten ist somit eine Beregnung zur Vermeidung von Trockenschäden und zur ausreichenden Narbenregeneration unbedingt erforderlich.
Der städtische Bereich ›Grünflächenpflege‹ arbeitet hierbei sehr sorgfältig und verantwortungsvoll, weshalb man hier auch Vorgaben für die Pflege der Rasenplätze auf städtischen Sportanlagen erstellt hat. In unserer jährlichen Düngeempfehlung auf den Rasenplätzen sind beispielsweise verschiedene Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Vitalität der Rasensportplätze aufgelistet. Während der Spielpause und in den Sommerferien findet eine so genannte Rasenregeneration auf den Plätzen statt. Das bedeutet, dass Kahlstellen in der Grasnarbe durch zum Beispiel mechanische Beanspruchung mit Hilfe einer Nachsaat gezielt geschlossen werden. Die Nachsaat muss vor allem bis zur vollständigen Keimung durchgehend feucht gehalten werden. Im August findet zum Beispiel eine kaliumbetonte Düngung statt. Diese Düngung verstärkt die Zellwände der Gräser und macht diese deutlich widerstandsfähiger gegen Hitze- und Kälteperioden. Das Düngergranulat muss nach der Ausbringung auf die Rasenfläche in den Boden eingearbeitet und anschließend durchdringend eingewässert werden. Findet keine Beregnung statt, führt dies zu einem Absterben der gesamten Rasenfläche.
Dennoch haben wir auch die aktuellen Begebenheiten im Blick und achten sehr darauf, dass wir verantwortungsvoll mit der sensiblen Ressource Wasser umgehen. So versuchen die Platzwarte, die Rsensportplätze selten, aber dafür mit ausreichenden Wassergaben als oft mit geringen Mengen zu beregnen.
Rasenplätze auf städtischen Sportplätzen werden von einer Vielzahl an Bad Vilbeler Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Allen voran die vielen Kinder und Jugendlichen sind hier zu nennen, die in den Vereinen nicht nur Sporttraining erhalten, sondern auch wichtige soziale Interaktionen erlernen. Die Unterhaltung der Plätze durch Bewässerung kommt daher auch und gerade ihnen zugute. Es wäre nicht zu erklären, wenn wir die Rasenplätze auf den städtischen Sportanlagen in diesem Sommer kaputtgehen ließen, um sie im Anschluss für viel Geld wiederherzurichten. Dieses Steuergeld ist an anderer Stelle gewiss besser investiert.« (zlp)