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Treffpunkt für alle

Ideengeber: Werner Giesler (links) und Fritz Amann erläutern die Ideen des Karbener Seniorenbeirats. Foto: Schenk
Ideengeber: Werner Giesler (links) und Fritz Amann erläutern die Ideen des Karbener Seniorenbeirats. Foto: Schenk

Karben. Als Beitrag zum Miteinander der Generationen soll in Karben eine Begegnungsstätte eingerichtet werden. Die Planungen für eine solche Einrichtung schreiten voran.
Für den Seniorenbeirat der Stadt Karben gehört das soziale Miteinander der Generationen zu den grundlegenden Aufgaben. Konkret bedeutet das: Junge und alte Menschen sollen zusammengeführt werden, damit sie sich kennenlernen und gemeinsame Aktivitäten erleben können. Aus dieser Grundidee heraus entstand vor einiger Zeit ein konkreter Plan. An einem zentralen Ort in Karben soll es zukünftig ein Haus der Begegnung geben. Die mit der Umsetzung betraute Arbeitsgruppe des Seniorenbeirates nennt das Vorhaben auch »generationsübergreifende Begegnungsstätte«. Im März wurde dem Magistrat ein entsprechender Antrag vorgelegt, der grundsätzlich auf positive Resonanz stieß.
Aktuell schreiten die Planungen zur Nutzung und Einrichtung eines solchen Hauses weiter voran. Als möglicher Standort wird ein Bauplatz im projektierten Neubaugebiet zwischen Brunnenstraße und Luisenthaler Straße angestrebt. Dort soll auch eine neue Kindertagesstätte entstehen. Dem Seniorenbeirat wäre eine gemeinschaftliche Nutzung des Gebäudes sehr willkommen.
Alte Idee mit
neuem Schub

»Wenn dort mehrere Generationen unterkommen könnten, wäre unserem Anliegen sehr gedient«, hebt der Sprecher der Planungsgruppe, Werner Giesler, hervor. Gleichzeitig betont er aber auch, dass ein solches Projekt nur mit der Stadt zusammen umgesetzt werden könne. »Die Stadt muss mit ins Boot, sie muss es wollen«, unterstreicht der Klein-Karbener.
Fritz Amann als Vorsitzender des Seniorenbeirates weiß aus der jüngeren Geschichte Interessantes zu berichten. Demnach gab es bereits vor zehn Jahren Überlegungen, einen Ort der Begegnung im Degenfeld’schen Schloss in Groß-Karben einzurichten. Peter Mayer von der Karbener Bürgerstiftung habe ihm das im Rahmen einer Informationsveranstaltung erzählt. »Das war überhaupt der Anlass, warum die Bürgerstiftung seinerzeit gegründet wurde«, berichtet Amann. »Durch den Verkauf des Degenfeld’schen Schlosses wurde dieser Plan allerdings zunichte gemacht.«
Jetzt hat die alte Idee neuen Anschub bekommen. Und die Vorzeichen scheinen nicht schlecht zu stehen. Von den Verantwortlichen kommt unter anderem die Idee, Kreativaktionen in der Einrichtung anzubieten. Werner Giesler spricht von »Volkshochschulkursen auf kommunaler Ebene«. Eventuell könne man so etwas mit den Vereinen zusammen machen. »Eine zentrale Begegnungsstätte fördert auch die Vernetzung der aktiven Vereine und Gruppen in der Stadt und den Stadtteilen«, glaubt Giesler.
Eine Zusammenarbeit mit dem Mütter- und Familienzentrum, das in Burg-Gräfenrode bereits ein Mehrgenerationenhaus unterhält, sei denkbar. »Andere Kommunen haben gezeigt, dass ein solches Konzept erfolgreich sein kann. Der Konzeptentwurf der Bürgerstiftung aus dem Jahr 2012 dient uns als Grundlage.« Im vergangenen Herbst hatte der Wetteraukreis eine Umfrage in den Städten und Gemeinden gestartet. Es sollte festgestellt werden, welche generationsübergreifenden Angebote vorhanden oder geplant sind.
Fritz Amann wertet dies als positives Signal für die Zukunft. Gleichwohl zieht er Parallelen ins vorige Jahrhundert, als vielerorts sogenannte Dorfgemeinschaftshäuser entstanden. »Dörfliche Gemeinschaften wie früher gibt es heutzutage kaum noch«, weiß er.
»In Karben brauchen wir einen zentralen Ort für alle Stadtteile. Und die Stadtteile mit ihren Möglichkeiten müssen mit einbezogen werden.« Derweil geht das Sammeln von Ideen und Recherchieren intensiv weiter. Für das Haus der Begegnung gibt es allerdings schon klare Vorstellungen. Nach dem Wunsch der Arbeitsgruppe soll es aus mindestens sieben Räumen bestehen.
Großer Raum und
offene Küche

Legt man den Antrag von Anfang März zugrunde, wären das ein rund 100 Quadratmeter großer Raum mit offener Küche und Bistro, hinzu kämen drei Gruppenräume unterschiedlicher Größe, ein Büroraum für die Koordination der Aktivitäten, ein Abstellraum sowie eine von außen zugängliche, öffentliche Toilette. Die Arbeitsgruppe wünscht sich darüber hinaus die Nutzung des Außenbereichs: Das könnte etwa in Form einer offenen Terrasse realisiert werden, die vom Bistro aus erreichbar ist.
Von Jürgen Schenk