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Übernahme-Spekulationen

Bad Vilbel. Der Pharmakonzern Stada mit dem Stammsitz in Bad Vilbel entwickelt und vermarktet Generika und rezeptfreie apothekenpflichtige Arzneimittel. Als Generikum bezeichnet man eine wirkstoffgleiche Kopie eines bereits auf dem Markt befindlichen Medikaments. Aufgrund von Kosten und Risiken betreibt Stada, seit 1970 Aktiengesellschaft, selbst keine Forschung nach neuen Wirkstoffen. Insgesamt hat der Konzern weltweit fast 8000 Mitarbeiter, davon etwa 1000 in Deutschland. Weitere Produktionsstätten befinden sich in ganz Europa und Asien. Stada wurde 1895 als Apothekergenossenschaft gegründet und hat seit 1956 seinen Standort in Bad Vilbel.

Stada sieht sich trotz Konzentrationstendenzen im Markt für Nachahmermedikamente nicht unter Druck, berichtet die Frankfurter Neue Presse. Stada-Chef Retzlaff begründete diese Sicht der Dinge mit dem Hinweis, dass der israelische Weltmarktführer Teva nach der Übernahme des Konkurrenten Ratiopharm voraussichtlich stark mit internen Arbeiten beschäftigt sei. Sein Unternehmen verfüge in den nächsten Jahren als unabhängiger Hersteller über gute Wachstumsperspektiven und interne Einsparmöglichkeiten, so Retzlaff.

2009 baute der Generikahersteller seinen Gewinn um ein Drittel auf gut 100 Millionen Euro aus. Der Umsatz sank auch durch Währungseffekte auf den wichtigen Märkten Russland und Serbien leicht auf 1,57 Milliarden Euro. Im Kerngeschäft Generika sank der Umsatz um drei Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Grund seien „sehr schwierige Rahmenbedingungen insbesondere im deutschen Heimatmarkt“, teilte das Unternehmen mit. Bei den Markenprodukten wuchs der Umsatz leicht auf 392,6 Millionen Euro. (saw/zlp)