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Umzug mit Esel Schoti – Viele „Spießgesellen“ schließen sich der närrischen Karawane durch die Stadt an

Bad Vilbel. „Trotz der kurzen Fastnachtszeit sind wir zum Rathaussturm bereit“, verkündete die Purzelgarde der Sandhasen am Samstag. Unzählige Narren und Bürger am Straßenrand verstanden diese Feststellung als Aufforderung, die Angreifer zu verstärken.

Und wer sich alles unter den Angreifern befand! Wenn das Hyundai-Autohaus an der Kreuzungsbaustelle der Nordumgehung mit der Friedberger Straße zusammen mit den Narren gern scharfe Geschütze aufgefahren hätte, wäre das für Anwohner, andere betroffene Geschäfte und Autofahrer nur zu verständlich gewesen. Doch Familie Bredler-Völkel gab sich versöhnlich: „Wir haben da ein Angebot, weil die Straßensperrung droht: Modell Dreckspatz, günstig zu haben, so lässt sich der Stau besser ertragen“, war auf dem einzigen Mottowagen des Zuges zu lesen. Indem sie dem Kinderprinzenpaar Chantal I. und Philipp I. sowie dem Tanzpaar Bad Vilbel, Christoph und Nadin, je ein Cabrio zur Verfügung stellten, hatten sie die kleinen Tollitäten und die Tänzer gleich auf ihrer Seite.

Alle Gruppen der Sandhasen tanzten in Richtung Rathaus. Natürlich dabei: die Schoten mit ihrem Maskottchen Schoti, dem Esel, der Karnevalistische Tanzverein mit blau-silbernen Puscheln sowie die Cowboys und Indianer des SC Dortelweil.

Den Takt zum Marsch auf das Rathaus gab am Zuganfang die Stadtkapelle, in der Mitte das Niederräder Fanfarencorps und am Schluss das Fanfarencorps Bonames. Als weitere Verstärkung waren „Die Bodentrampler“ aus Nieder-Erlenbach gekommen. Traditionell zeigte sich der Gymnastische Tanzverein solidarisch mit den Narren, wenn sie zum Sturm aufs Rathaus blasen. Ein paar wilde Punks vom Deutschen Roten Kreuz waren jederzeit bereit, sich um Verletzte oder Fußkranke zu kümmern. Sogar Quellenkönigin Magdalena I. hatte sich in die Schar der Angreifer eingereiht und selbst geistlicher Beistand fehlte nicht: Pfarrer Klaus Neumeier mit dem „Kirche anders“-Team konnte im Taucheranzug notfalls auch über außergewöhnliche Wege ins Rathaus gelangen. (bep)