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Minkel will Rücktritt der CDU-Chefin – Puttrich habe alle Chancen „vergeigt“

Harsche Kritik übte der Ehrenvorsitzende der CDU Bad Vilbel und Ex-Bundestagsmitglied, Stadtrat Klaus Minkel, nach der verlorenen Landtagswahl am Sonntag an der Vorsitzenden der Wetterauer CDU, Lucia Puttrich. Minkel forderte erneut ihren Rücktritt.

Bad Vilbel. Lucia Puttrich habe „nach einem schlampig und lustlos geführten Wahlkampf“ schon bei der Landratswahl 2008 die Chancen des damaligen CDU-Kandidaten Oswin Veith, dem heutigen Bundestagsabgeordneten der CDU Wetterau, „vergeigt“, so Minkel, in-dem sie mit der Kreispartei unvorbereitet in die Stichwahl geschlittert und so eine geradezu „historische Chance der CDU Wetterau“, den Wetteraukreis zu führen und den Landrat zu stellen, „leichtfertigst vertan“ hätte.

Der nächste schwerwiegende Fehler sei laut Minkel unter ihrer Führung bei den Koalitionsverhandlungen nach der verlorenen Kreistagswahl 2009 gemacht worden. „Durch Übertaktiererei und ihr schlechtes Verhältnis zur SPD versiebte Lucia Puttrich die Koalitionsverhandlungen“ wirft er ihr vor und kritisiert, dass die Wetterauer CDU nun „in der Kreispolitik draußen vor der Tür, isoliert und ohne Partner“ dastehe. Das habe man jetzt bei der Landratswahl deutlich zu spüren bekommen, obwohl der Bundestrend für die CDU „günstig war, wie seit langem nicht mehr“.

Landrat Joachim Arnold (SPD) bewege sich in der Wetterau „wie ein Fisch im Wasser“. Es wäre daher vordringliche Führungsaufgabe der CDU-Kreisvorsitzenden gewesen, einen chancenreichen Kandidaten gegen ihn aufzubauen. „Es ist aber, wie jeder weiß, die Zeit nicht genutzt worden. Das ist ein weiteres eklatantes Führungsversagen der Kreisvorsitzenden“, so Minkel.

Vor diesem Hintergrund würde seine Aufforderung aus dem letzten Jahr an Lucia Puttrich verständlich, sie möge doch als kreisweit bekannte Politikerin selbst um den Landratsposten kandidieren. Schließlich „kann sie alles, weiß alles besser und ist niemals schuld, wie man auch am desaströsen Schlusspunkt ihres letzten Amtes erkennt. Die Kandidatur hätte sie auch vor der Herabstufung zur Ministerin ohne Ministerium bewahrt“, kommentiert Minkel. Seine Forderung, Puttrich möge als Wetterauer CDU-Chefin zurücktreten, begründete er mit der Argumentation: „Erst die Aufgabe, dann die Partei, dann die Person“, was sich seiner Ansicht nach bei Puttrrich geradezu in umgekehrter Reihenfolge darstelle. (sam)