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Viel Lob für »Möwe«-Duo

Holger Oßwald, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der »Möwe Jonathan«, der bisherige pädagogosche Leiter Karl Klefenz und Burkhard Fiebig mit Aufsichtsratsvorsitzendem Clemens Breest und Aufsichtsratskollegin Margarete von Pritzelwitz. Foto: Christine Fauerbach
Holger Oßwald, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der »Möwe Jonathan«, der bisherige pädagogosche Leiter Karl Klefenz und Burkhard Fiebig mit Aufsichtsratsvorsitzendem Clemens Breest und Aufsichtsratskollegin Margarete von Pritzelwitz. Foto: Christine Fauerbach

Bad Vilbel. Aus dem Vorstand der Heilsberger Bildungsvereins »Möwe Jonathan« haben sich zwei erfahrene Menschen in Ruhestand verabschiedet, die ihre Fähigkeiten immer in den Dienst von benachteiligten Kindern und Jugendlichen gestellt haben. Der pädagogische Vorstand Karl Klefenz und der kaufmännische Vorstand Burkhard Fiebig bringen ihre Kompetenzen aber auch im Unruhestand weiter ein.
Die Botschaft der kleinen »Möwe Jonathan« im Buch von Richard Bach lautet: »Du kannst erreichen, was du wirklich willst.« Ein Satz, der für viele Jugendliche in den Einrichtungen des gleichnamigen Vereins zur Förderung der Jugendhilfe und Erwachsenenbildung Motivation und Herausforderung war und ist. So wie die kleine Möwe im Buch müssen auch die Jugendlichen, die aus einem schwierigen familiären Umfeld kommen, lernen, sich selbst und ihren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, um dann gestärkt ihren Weg zu finden.
Mit Karl Klefenz und Burkhard Fiebig wurden nun zwei Männer, die sie jahrelang auf diesem Weg ins Erwachsenenleben begleitet haben, offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Das Duo hat die Jugendhilfeeinrichtung gemeinsam seit 2005 geleitet. Für ihr Engagement und ihren Einsatz dankten den beiden der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Breest und der neue Möwe-Geschäftsführer Holger Oßwald.
Beide bringen
sich weiter ein

Holger Oßwald lobte Karl Klefenz, der 1993 nach seinem Studium in Kassel sein ersten Chef im Bereich »Intensives Wohnen« war, für dessen Nehmerqualitäten, seine ruhige und besonnene Art zu handeln und dafür, dass er immer noch neugierig sei. »Du bist ein Macher, auf den der Spruch ›Wenn ich nichts mehr lernen will, dann bin ich alt‹ zutrifft«. Zu Burkard Fiebig sagte er: »Du bist das Gesicht und die Seele der Möwe. Du bist ein Feingeist, Philosoph und Goethe-Liebhaber.«
Fiebig bedankte sich mit den Worten: »Das Gesicht und das Rückgrat der ›Möwe‹ sind die Mitarbeiter und die betreuten Jugendlichen. Motivation für die Mitarbeiter ist die Hoffnung auf eine positive Zukunft für die ihnen anvertrauten jungen Menschen. Die ›Möwe Jonathan‹ war für mich 29 Jahre lang meine berufliche Heimat, auf die ich stolz bin.«
Auf die Ambivalenz des Abschiednehmens nach so vielen Jahren ging Karl Klefenz ein. Er freue sich, dass er die Verantwortung abgeben könne. »Für mich war die Arbeit mit ihnen allen eine Ehre«, sagte der in Lohra wohnende an die Mitarbeiter gewandt. Karl Klefenz wird künftig den Aufsichtsrat verstärken und sich auf Wunsch als Berater einbringen.
Burkhard Fiebig ist im Unruhestand für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Mitgliederpflege zuständig. Mehr Zeit hat er künftig für seine Hobbys: die Geschichte der DDR, das Wandern, für seine Luftfahrtsammlung sowie für die Mitarbeit bei der Vorbereitung des 75-jährigen Heilsberg-Jubiläums. »Das kommt für mich zum richtigen Zeitpunkt«, freut sich der Vilbeler. Vielleicht findet er jetzt auch Muse, um ein neues Buch zu schreiben.
Zu den Gratulanten gehörte mit Margarete von Pritzelwitz aus Marburg ein weiteres Aufsichtsratsmitglied. Den Verein »Möwe Jonathan« gibt es seit 1987, er ging aus dem damaligen Kinder- und Jugendheim Heilsberg hervor. Seit der Gründung haben die Mitarbeiter mehr als 1000 junge Menschen unterstützt und sie auf ihrem Weg in die Selbständigkeit begleitet. Dem Verein gehören über 50 Mitglieder, darunter sechs Jugendhilfeeinrichtungen, an.
Von den 25 pädagogischen Mitarbeitern mit den unterschiedlichsten Fachausrichtungen und thematischen Schwerpunkten werden in den Wohngruppen in Frankfurt am Main, Mühlheim und Bad Vilbel derzeit 45 Jugendliche im Alter von zwölf bis 20 Jahren, betreut. Zum Team gehören ferner drei Verwaltungsmitarbeiter und ein Hausmeister. (fau)