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Vielleicht ein Mini-Festival?

Die Organisatoren Robin Conrad (l.), Robin End und Christoph Jobs bedauern den Ausfall des KOA. Foto: Mag
Die Organisatoren Robin Conrad (l.), Robin End und Christoph Jobs bedauern den Ausfall des KOA. Foto: Mag

Die ehrenamtlichen Macher haben das KOA abgesagt

Karben. Das Karben Open Air, kurz KOA, findet auch in diesem Sommer nicht statt. Diese Entscheidung hat der Vorstand des Kulturscheune-Vereins bereits vor einigen Wochen gefällt. Eventuell wird eine Sommerbühne aber stattfinden können. Die ehrenamtlichen Organisatoren haben dieses Projekt noch in der Schublade liegen.
»Wir haben uns schon im März überlegt, dass wir absagen müssen und das Anfang April auch bekannt gegeben«, erklärt Christoph Jobs, Vorstandsmitglied beim Verein Kulturscheune Karben. Ehrenamtlich und mit der Hilfe von Sponsoren sorgen die jungen Karbener seit über zehn Jahren für ein Open-Air-Festival am Selzerbrunnen und konnten dazu mehrere Tausend Besucher begrüßen.

»Wir wollten ja eigentlich das Festival aus dem Jahre 2020 ins Jahr 2021 schieben, aber letztlich hat uns die Pandemie ohnehin am Planen gehindert«, meint Jobs. Robin Conrad, ebenfalls Vorstandsmitglied, fügt hinzu: »Wir hätten es sicherlich geschafft, ein Festival auf die Beine zu stellen. Aber wir befürchteten, dass das nicht durchführbar sein wird.«
Auch die Situationen und Terminkalender der Bands, die man für 2020 bereits gebucht hatte, haben sich zum Jahr 2021 verändert. Hier hätten Lücken gefüllt und große Teile des Programms neu geplant werden müssen. »Die Auflagen hätten dem Flair außerdem geschadet. Der große Zeltplatz, der Backstage-Bereich und natürlich im Zuschauerbereich vor der Bühne. Wir sind hier vom Platz her eingeschränkt und hätten vermutlich nur wenige Besucher auf das Gelände lassen dürfen.« Zudem seien auch viele der langjährigen Sponsoren – je nach Branche – von der Pandemie gebeutelt. »Die Motivation hat natürlich auch gelitten und hätte es noch mehr, hätten wir das Festival unter Corona-Auflagen geplant. Die wenigsten von uns hatten Bock, das, was wir über ein Jahrzehnt hier aufgebaut haben, dann in diesem Jahr so massiv einzuschneiden, einfach nur, um es durchzuziehen«, weiß Christoph Jobs.

Man habe es dem guten und professionellen Kontakt mit den Agenturen der Bands in den vergangenen Jahren zu verdanken, dass man wegen der Absage nun nicht auf Kosten sitzen bleibe, überlegen die drei: »Das lief alles super. Die Agenturen wissen ja auch, dass wir ein ehrenamtliches Team sind und keine großen Gewinne einstreichen«, berichtet Robin End, der seit Jahren im Verein aktiv und an der Planung des Festivals beteiligt ist.
Wenn der Verein die Absage auch gut übersteht, zieht das nicht stattfindende Festival weitere Kreise. Denn für den Karbener Eventdienstleister Satis & Fy fällt damit ein wichtiger Lernstandort für die Azubis weg. Robin Conrad, der selbst bei Satis & Fy arbeitet, sieht das aber nicht ganz so dramatisch: »Im vergangenen Jahr wurden wegen der Pandemie gar keine neuen Azubis eingestellt. Es ist schade, dass so ein Projekt für die Auszubildenden wegfällt, aber wer nun im zweiten Lehrjahr ist, hat dann im kommenden Jahr die Chance, wieder Praxiserfahrung beim Karben Open Air zu sammeln«, meint er.

Drei Wochenenden im September
Seit Jahren profitieren Satis & Fy und das KOA voneinander. Der weltweit aktive Eventdienstleister lässt seine Azubis traditionell beim Festival auf der anderen Straßenseite mitplanen und helfen. Eine Win-win-Situation.
Ein Mini-Sommerfestival könnte in diesem Jahr, wenn die Pandemie es zulässt, aber am Selzerbrunnen steigen: »Wir hatten vor einer Weile schon die Idee, an drei Wochenenden im September die kleine Bühne zu nutzen. Für die Musikschule und Karbener Vereine«, erzählt Christoph Jobs. »Ich finde schön, dass die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und bei uns im Verein nicht eingeschlafen ist während der Pandemie.«
Ob der Verein die Pläne für die »Sommerbühne« angeht, wolle man in naher Zukunft entscheiden. 2022 soll dann erneut ein »richtiges« Karben Open Air stattfinden.