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Vilbel ist noch gut dran!

„Die Lärmbelastung durch Fluglärm nimmt stetig zu!“ – seit der Eröffnung der neuen Nordbahn des Frankfurter Flughafens leiden auch die Bad Vilbeler zunehmend. Nun machte die SPD das an ihrem „Politischen Advent“ zum Thema. Und lud Raunheims Bürgermeister Thomas Jühe (SPD) ein.

Bad Vilbel. Mit Bürgermeister Thomas Jühe hatte die SPD einen Experten zu Gast, „der alles weiß, was mit Fluglärm zu tun hat“, freute sich SPD-Chef Udo Landgrebe. Jühe berichtete übr die Lage in Raunheim und stand den Genossen Rede und Antwort, als es zur Frage-Runde kam.

Mit einer animierten Präsentation zum Landeanflug erklärte Jühe, der seit 2003 auch Vorsitzender der Fluglärmkommission ist, zunächst die Bad Vilbeler Situation. Da die neue Landebahn geografisch verschoben wurde, sei die Stadt besonders vom Gegenanflug betroffen. Mit einer Höhe von 4000 Fuß sei dies, besonders im Vergleich mit Raunheim, Flörsheim oder anderen Orten direkt in der Einflugschneise, nichts Dramatisches. Aber natürlich sei der Fluglärm „nicht schön“, so Jühe, besonders aufgrund der „landschaftlichen Attraktivität“ der Region. Vor allem Ostwetterlage mache dem Gebiet dabei zu schaffen. Doch Jühe weiß, dass es andernorts wesentlich schlimmer ist.

Als Bürger und Bürgermeister Raunheims, das als eine der am stärksten fluglärmbelasteten Kommunen Deutschlands gilt, kennt er beide Seiten. Dabei verkennt der Politiker die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafenausbaus keineswegs. Während des politischen Advents plädierte er für eine realistische Lösung: „Wir brauchen einen Flughafen, der so leise wie möglich ist – für alle!“ Von Schließungsforderungen oder ähnlich drastischen Forderungen halte er nichts.

Mit dem Flughafenausbau wird sich die Zahl der Flugbewegungen von derzeit 500 000 auf voraussichtlich 700 000 im Jahr 2020 erhöhen. Doch für Bad Vilbel gab der Profi einen optimistischen Blick in die Zukunft. „Geht es auch leiser?“ – Für Bad Vilbel bestehe in dieser Frage definitiv Grund für Hoffnung. Da die Quellenstadt nicht unmittelbar neben dem Flughafen liege, werde es sich positiv auswirken, wenn höher geflogen werde.

Zwei Institutionen forschen derzeit außerdem intensiv nach Schallschutzmöglichkeiten: das Forum Flughafen und Region (FFR) sowie die Fluglärmkommission (FLK). Viele der Maßnahmen, die dort bereits erarbeitet wurden, sind für Bad Vilbel anwendbar.

Jühe gab konkrete Handlungsempfehlungen. So solle Bad Vilbel unbedingt im FFR mitarbeiten.