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Vilbeler feiern Römer-Mosaik – Saalburg-Direktor Schallmayer lobte als Festredner die „fantastische Farbigkeit“

Bad Vilbel. Hunderte von Menschen haben am Samstag die Eröffnung des Mosaik-Pavillons in Bad Vilbel gefeiert. Günter und Dirk Hinkel von Hassia als Bauherrn und Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) eröffneten das Mosaik. „Mit dem heutigen Tag ist unser Mosaikboden wieder nach Bad Vilbel zurückgekehrt.“ Als Hinkel die Feier im Kurpark eröffnete, da brandete spontan stürmischer Applaus auf.

Durch mehrere Düsen wird das nur wenige Zentimeter auf dem Mosaik stehende Wasser ständig in Bewegung gehalten, so dass die realistisch dargestellten Tiere und der Reigen von Fabelwesen, die den Oceanus in der Mitte umrunden, sich zu bewegen und zu leben scheinen. Saalburg-Direktor und Landesarchäologe Professor Egon Schallmayer lobte als Festredner die „fantastische Farbigkeit“ des Mosaiks. Es sei das einzige in Hessen entdeckte Römermosaik. Gefunden in den Resten eines riesigen Gebäudes, das einem Angehörigen der führenden Schicht gehört haben muss, sei es in der Qualität den Funden in Mainz, Bad Kreuznach, Trier und Köln vergleichbar. „Das zeigt, in welcher Liga Bad Vilbel spielt“, sagte Schallmayer. Bürgermeister Stöhr zitierte aus der vermutlich ältesten, umfangreichen Berichterstattung über das Mosaik in der „Leipziger Illustrirten Zeitung“ von 1852. In der Platzierung des Beitrags zwischen Berichten über die Kirche Notre-Dame in Paris und das kaiserliche Museum der Künste in St. Petersburg kommt laut Stöhr zum Ausdruck, „dass man bereits zu dieser Zeit dem Vilbeler Mosaik nationale Bedeutung zumaß“.

Nachdem die Gäste sich an römischer Musik und Tänzen des Ensembles „musica romana“ erfreut hatten, übergab Pavillon-Architekt Markus Schröter den symbolischen Schlüssel an Bad Vilbels Kulturamtsleiter Claus Kunzmann. Dann setzte der Ansturm auf die neue Attraktion ein. „Ein komisches Gefühl mit viel Stolz“ empfanden dabei die sizilianischen Mosaikkünstler Rosangela und Marco Ruta. „Das Mosaik ist acht Monate meines Lebens. Es ist schön zu sehen, wie vielen Menschen es Freude bereitet“, sagte Rosangela.