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Von Gronau nach Rumänien -Brandschützer freuen sich über ausgemustertes Fahrzeug

Von Bad Vilbel nach Pilu: Der alte Vorausrüstwagen der Feuerwehr Gronau fährt jetzt im rumänischen Pilu. Die Stadt Bad Vilbel hat das Fahrzeug für 3500 Euro gekauft und den Rumänen geschenkt.

Bad Vilbel. Dass der Wagen ausgerechnet nach Pilu ging, hat seinen Grund: Vilbels Ehrenstadtbrandinsepktor Gerhard Stengel hat die dortige Freiwillige Feuerwehr vor vier Jahren gegründet. Pilu liegt im Nordwesten von Rumänien, direkt an der ungarischen Grenze. Die Stadtwerke Bad Vilbel und der Energieversorger Ovag haben den Kauf unterstützt, die Stadt Bad Vilbel die Überführungskosten bezahlt. „Es ist schon Tradition, dass die Stadtwerke und die Ovag beim Aufbau von Feuerwehren in Rumänien und Ungarn finanziell helfen“, schreibt Gerhard Stengel.

Er war es auch, der das 27 Jahre alte Fahrzeug an Pilus Bürgermeister Tibi Acs übergab. Mit dabei waren die Mitglieder der Einsatzabteilung und Mitglieder der erst kürzlich gegründeten Jugendfeuerwehr Pilus. Der Vorausrüstwagen ist das zweite Fahrzeug, das die rumänische Wehr von Vilbel erhalten hat. Es soll unter anderem bei schweren Verkehrsunfällen eingesetzt werden. Diese gibt es in Pilu unter anderem auf der schmalen, aber stark befahrenen Landstraße, die Lastwagenfahrer aus dem gesamten Westeuropa nutzen.

Hilfe bei Unfällen

Der Vorausrüstwagen ist ein für die technische Hilfeleistung besonders gestaltetes Fahrzeug mit eingebautem Stromgenerator, einer Seilwinde, hydraulischer Rettungsschere und hydraulischem Rettungsspreizer. „Die dortige Feuerwehr kann nun bei den vielen Verkehrsunfällen schnelle und optimale Hilfe leisten“, so Stengel.

Während Stengels 25-jähriger Tätigkeit als Stadtbrandinspektor Bad Vilbels entstand nach der politischen Wende in Europa ein reger Erfahrungsaustausch mit vielen Feuerwehren im Südosten, Südwesten Ungarns und vielen rumänischen Gemeinden und Städten. „In diesem Zusammenhang konnten wir inzwischen weitere Freiwillige Feuerwehren wieder und neu gründen“, berichtet Gerhard Stengel. So etwa in den rumänischen Städten Lipova, Pecika, Kurditsch und Oradea.

Rettungswagen gesucht

Auch Waisenhäuser, Altersheime und Krankenhäuser werden mit Hilfsgütern und Medikamenten unterstützt. Hier organisiert die Feuerwehr Bad Vilbel seit 23 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Christopherus-Verein entsprechende Transporte, die auch nach Ungarn, Serbien, und Moldawien führen.

Zur Unterstützung weiterer Freiwilliger Feuerwehren in Rumänien und Ungarn werden noch mehr Feuerwehrfahrzeuge, Mannschaftstransportfahrzeuge, Pkw und Kanalsaugfahrzeuge benötigt, ebenso ein Rettungswagen, der im Krankenhaus der ungarischen Stadt Gyula zum Baby-Notarztwagen umgebaut werden soll. (zlp)

Spenden gehen auf das Konto 104007830 bei der Sparkasse Oberhessen, BLZ 51850079, Stichwort „Hilfe für Menschen in Mittelosteuropa“.